SP diskutiert über Cédric Wermuth und Mattea Meyer
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kandidatur von Cédric Wermuth und Mattea Meyer fürs SP-Präsidium gibt intern zu reden.
- Genossin Yvonne Feri warnt, dass Wermuth sehr viel Raum einnehme.
- Juso-Chefin Ronja Jansen hingegen traut Meyer zu, sich gegen ihren Kollegen zu behaupten.
Nicht alle sind restlos glücklich mit der gestrigen Ankündigung des ex-Juso-Duos aus den Kantonen Aargau und Zürich. Namentlich in der Romandie haben SP-ler Vorbehalte gegenüber einem reinen Deutschschweizer Co-Präsidium für die Partei.
Aber selbst Kritiker attestieren Cédric Wermuth und Mattea Meyer grosse Kompetenz. «Sie werden in der Partei viel Gutes bewirken, sind dynamisch, jung und sehr intelligent», sagt etwa Yvonne Feri vom SP-Reformflügel.
«Sind nicht retro und Marxisten»
Feri würde sich aber von den innerhalb der SP als links geltenden Wermuth und Meyer nicht vertreten fühlen. Beide seien halt von der Juso geprägt: Sehr aktivistisch, aber auch gute Campaigner. «Dort grenze ich mich von ihnen ab.»
Nationalrätin Jacqueline Badran dagegen hält den gar nicht mehr so jungen «Jungen» die Stange. «Die sind nicht retro, Marxisten, blablabla, alles Blödsinn», sondern halt einfach sehr jung, mit 14 in die Politik eingestiegen.
Im Gegenteil: Es brauche jetzt solche, die den im Klimajahr geforderten Systemwechsel pushen könnten. Findet nicht nur Badran, sondern auch Juso-Präsidentin Ronja Jansen.
Keine Alibi-Frau für Alpha-Tier Wermuth
«Wir müssen die Menschen begeistern können. Das macht man mit grossen, visionären Projekten, nicht mit kleinen Kompromissen.» Jansen ist naturgemäss erfreut, dass sich zwei es-Jusos um die Parteispitze bewerben. Dass Mattea Meyer neben dem omnipräsenten Cédric Wermuth nur die Alibi-Frau sein könnte, glaubt Jansen nicht.
«Mich stört, wie diese Diskussion geführt wird», schliesslich habe Meyer einen sehr guten Leistungsausweis. Yvonne Feri mahnt zwar: «Wermuth nimmt seinen Raum immer ein und sucht das auch» - wie Feri als unterlegene im Rennen um die Ständeratskandidatur erfahren hat. Meyer müsse sicher aufpassen, bestehen zu können, aber: «Ich trauen denen beiden das zu.»