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SRF: Radiosender verzeichnen massiven Hörerverlust

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Zürich,

Rund eine halbe Million Menschen weniger schalten einen der Radiosender von SRF ein. Ein Zusammenhang mit der Umstellung auf DAB+ scheint naheliegend.

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Eine Person schaltet ein Autoradio von FM (UKW) auf DAB um, aufgenommen am 6. November 2024 in Zürich. Am 31. Dezember 2024 wurden die UKW-Frequenzen der SRG-Radios eingestellt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Jahresbeginn sendet Radio SRF ausschliesslich auf DAB+ statt UKW.
  • Seither zeigt sich ein deutlicher Rückgang bei der Hörerschaft ab.
  • Lokalradios, die noch auf UKW senden, haben dagegen zulegen können.

Die Abschaltung der UKW-Sendeanlagen hat bei den SRF-Radiosendern einen drastischen Rückgang der Hörerschaft zur Folge gehabt.

Zu dieser Vermutung gelangt jedenfalls Tamedia nach Auswertung der Daten der ersten zwei Januar-Wochen.

Seit Anfang 2025 haben SRF 1, SRF 2 und SRF 3 fast eine halbe Million Zuhörerinnen und Zuhörer verloren.

Hast du schon von UKW auf DAB+ umgestellt?

Der grösste Verlust wurde bei SRF 1 mit einem Minus von 255'300 Personen festgestellt.

Bei SRF 3 sank die Zahl um weitere 212'900 und bei SRF 2 um zusätzliche 22'500. Insgesamt bedeutet dies einen Rückgang von fast einem Viertel oder genauer gesagt um etwa 23,5 Prozent.

Dieser dramatische Einbruch fällt zeitlich genau mit dem Ende der UKW-Verbreitung durch die SRG zusammen.

Die Vermutung ist daher naheliegend, dass viele Menschen ihre alten UKW-Radios behalten haben und nicht auf DAB-Technik umgestiegen sind.

Zahlen noch nicht aussagekräftig?

Mirko Marr, Forschungsleiter bei Mediapulse, dem für die Radiozahlen zuständigen Unternehmen, warnt jedoch vor voreiligen Schlüssen: «Diese kurzfristigen Zahlen sind nicht aussagekräftig.»

Hauptsitz SRG SRF
Der Eingang zum Hauptsitz der SRG SSR fotografiert mit den Logos von RSI, RTR, RTS, SRF und SWI, am 20. September 2024 in Bern. - keystone

Auch die SRG selbst möchte die Zahlen nicht kommentieren: Diese seien statistisch noch nicht belastbar, teilt Sprecher Nik Leuenberger mit.

Erst im Juli sollen verbindliche Angaben zur Zeit nach der UKW-Abschaltung veröffentlicht werden.

Die SRG hatte das UKW-Aus damit begründet, dass weniger als zehn Prozent der Hörerschaft ausschliesslich über UKW Radio hören würden.

Es handle sich dabei um eine veraltete Technologie. Die jährlichen Kosten beliefen sich auf 15 Millionen Franken für den Betrieb der 850 Sendeanlagen in der Schweiz. Diese sollten lieber in journalistische Inhalte investiert werden.

Kritik an vorzeitigem Ausstieg aus UKW

Die Entscheidung zum vorzeitigen Ausstieg aus dem UKW-Betrieb stiess jedoch auf Kritik.

Insbesondere darum, weil laut einer Studie des Bundesamts für Kommunikation immer noch rund ein Drittel der Bevölkerung auf UKW setzt. Zumindest teilweise und vor allem im Auto.

Roger Schawinski ZFF
Journalist Roger Schawinski trifft auf dem Green Carpet am 20. Zurich Film Festival (ZFF) ein, in Zürich am 3. Oktober 2024. - keystone

Radiopionier Roger Schawinski ist einer dieser Kritiker und sieht sich durch die aktuellen Hörerzahlen bestätigt: «Es handelt sich um das schweizweit grösste mediale Eigengoal aller Zeiten – mutwillig selbstverschuldet durch die SRG», so Schawinski.

Er plant nun rechtliche Schritte gegen den Entscheid des Bundesrates, bis Ende 2026 ganz auf UKW zu verzichten.

Privatradios profitieren

Während die SRF-Sender Hörer verlieren, konnten einige Privatradios ihre Zuhörerschaft im gleichen Zeitraum sogar steigern.

Besonders hervorzuheben ist hierbei Radio 1 von Roger Schawinski mit einem Zuwachs von 50 Prozent auf 113'000 Hörerinnen und Hörer.

Aber auch Radio Pilatus und Radio 24 konnten ihre Hörerzahlen um jeweils 20 bzw. 16 Prozent erhöhen.

Diese Sender senden weiterhin über UKW und ziehen somit offenbar all jene an, die noch keine DAB- oder Internetradio-Geräte nutzen.

Kommentare

User #6021 (nicht angemeldet)

📣.....das SRF bekommt die 1'000'000'000Chf drotzdem !

User #2841 (nicht angemeldet)

Das ist der SRG egal. Das Geld bekommen Sie trotzdem.

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