Staatsbesuch: Alain Berset als Friedensförderer in Mosambik
Bundesrat Alain Berset ist in Mosambik auf Staatsbesuch. Das afrikanische Land kämpft mit Unruhen und bildet einen Schwerpunkt der Entwicklungszusammenarbeit.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesrat Alain Berset ist derzeit im südostafrikanischen Land Mosambik auf Staatsbesuch.
- Gemäss dem Innendepartement sollen die engen Kontakte zum Land künftig ausgebaut werden.
- Von Unruhen geplagt, bildet das Land einen Schwerpunkt der Entwicklungszusammenarbeit.
Derzeit ist Bundespräsident Alain Berset auf Staatsbesuch in Mosambik: Fernab von «Corona-Leaks» kultiviert der SP-Magistrat im südostafrikanischen Land die bilateralen Beziehungen der Schweiz. Der Schweiz kam 2019 eine zentrale Rolle zu beim Abschluss des Friedensabkommens im Bürgerkriegsland. Gemäss einer Medienmitteilung des Eidgenössischen Departement des Inneren (EDI) solle der Kontakt zu Mosambik in Zukunft ausgeweitet werden.
Dabei liege der Fokus auf der Zusammenarbeit im UNO-Sicherheitsrat, welchem Mosambik ebenfalls angehört. Gerade bei den Themen «Wasser- und Gesundheitsversorgung» und «Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen in Konfliktgebieten» wolle man gemeinsam die Initiative ergreifen. Alain Berset wird Mitte Mai eine Sitzung des UNO-Sicherheitsrates zum Schutz von Zivilpersonen in Konfliktgebieten präsidieren.
Besuch in Konfliktregion «Cabo Delgado»
Aus diesen Gründen fand vor Ort auch ein reger Austausch mit den zuständigen Behörden, internationalen Organisationen und NGOs statt: Am Donnerstag besuchte die Schweizer Delegation in Begleitung von Präsident Filipe Nyusi die Provinz «Cabo Delgado» im Norden des Landes.
Wegen der zunehmenden Ausbreitung des gewaltsamen Extremismus sind in der Region mindestens 1,5 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen: Die dschihadistische Terrormiliz «al-Shabaab» verübt seit 2015 vermehrt Anschläge in der Provinz, doch auch kulturelle Spaltungen werden zunehmend zum Problem.
In «Cabo Delgado» brachte Berset seine Sorgen über die regionale Lage zum Ausdruck und beteuerte die Solidarität mit den Betroffenen. Er wolle sich vor Ort ein Bild davon machen, wo die humanitären Bemühungen noch Verbesserungspotenzial aufweisen, so Alain Berset.
Auf Twitter teilte der Sozialdemokrat mit: «Der Besuch im Lager für geflüchtete Menschen erschüttert.» Die Visite zeige, wie wichtig der Schweizer Einsatz im UNO-Sicherheitsrat für Frieden und den Schutz von Zivilpersonen in Konfliktgebieten sei.
Alain Berset trifft Friedensvermittler
Auf dem Programm des Besuchs standen deshalb auch Gespräche mit regionalen Repräsentanten der UNO – darunter auch Mirko Manzoni. Der persönliche Gesandte des UNO-Generalsekretärs hatte die Friedensverhandlungen zwischen «Frelima» und «Renamo» geleitet, die 2019 in einem Friedensabkommen mündeten.
Doch der Konflikt schwelt weiter – auch in den laufenden Friedensgesprächen fungiert die Eidgenossenschaft als Vermittlerin.
Ende der Reise in der Hauptstadt
Heute endete die Reise in der Hauptstadt Maputo, wo ein Treffen mit Repräsentanten von lokalen und Schweizer Unternehmen abgehalten wurde. Hierbei kamen die Chancen für einen Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zur Sprache. Überdies betonte Alain Berset die Bedeutung der «Freiwilligen Grundsätze für Sicherheit und Menschenrechte»: Diese richten sich primär an Unternehmen aus der Bergbau-, Erdöl- und Erdgasindustrie. Auf Twitter bedankte sich der Bundespräsident für den «ausgezeichneten Austausch».
Bereits am Dienstag und Mittwoch war Alain Berset in Afrika zu Besuch – die erste Station der Reise war Botsuana. Dort hatte der Bundespräsident mit Präsident Mokgweetsi Eric Keabetswe Masisi unter anderem die Weiterentwicklung der bilateralen Beziehungen diskutiert.