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Ständerat gegen erleichterten Übertritt an Pädagogische Hochschulen

Keystone-SDA
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Bern,

Trotz des Lehrermangels ist der Ständerat gegen einen prüfungsfreien Übertritt an pädagogische Hochschulen für Berufsmaturanden.

pädagogische hochschule thurgau
Die Pädagogische Hochschule in Thurgau. - Google Maps

Der Ständerat will vorerst keinen prüfungsfreien Übertritt an pädagogische Hochschulen (PH) für Berufsmaturandinnen und -Maturanden. Die kleine Kammer hat sich am Montag nach einer angeregten Debatte mit 21 zu 19 Stimmen bei zwei Enthaltungen knapp gegen eine Motion der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats (WBK-N) ausgesprochen.

Der Ständerat will zuerst einen Postulatsbericht des Bundesrats zu diesem Thema abwarten. Die WBK-N hatte gefordert, das Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz so zu ändern, dass Berufsmaturanden künftig prüfungsfrei an pädagogischen Hochschulen studieren könnten.

Derzeit werden nur Inhaberinnen und Inhaber einer gymnasialen Maturität oder einer Fachmaturität pädagogischer Ausrichtung, die eine Passerelle absolviert haben oder über dreissig Jahre alt sind und über Berufserfahrung verfügen, prüfungsfrei an eine PH zugelassen.

Nationalrat nimmt Motion wegen Lehrermangel an

Der Nationalrat hatte die Motion im März mit Verweis auf den Lehrermangel angenommen. Der Bundesrat beantragte die Ablehnung des Vorstosses. Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerats (WBK-S) empfahl im Vorfeld ebenfalls eine Ablehnung.

«Für die Kommission ist die Durchlässigkeit unseres Bildungssystems wichtig. Durchlässigkeit heisst aber nicht total freier Zugang zur Hochschulbildung. PH-Studierende müssen den nötigen Rucksack haben, um in den Lehrberuf einzusteigen. Gerade die in einer Berufsmaturität fehlenden Fächer sind aber wichtig für den Lehrberuf», sagte Kommissionssprecher Matthias Michel (FDP/ZG) während der Debatte.

Ein Maturand, der an eine Fachhochschule wolle, müsse – im Gegensatz zum Berufsmaturanden – auch ein Praktikum absolvieren, um Berufserfahrung zu sammeln. Die Motion würde daher eine «Schein-Gleichstellung» schaffen, sagte Michel weiter.

Minderheit beantragt Annahme

Eine Minderheit der Kommission beantragte derweil eine Annahme der Motion. Laut der Minderheit würden die während der Berufsmaturität erworbenen Sozialkompetenzen, die Erfahrungen aus der Arbeitswelt und das erworbene Allgemeinwissen für den Eintritt in ein PH-Studium ausreichen, sagte Minderheitssprecherin Maya Graf (Grüne/BL).

Eine nationale Regelung des prüfungsfreien Zugangs sollte den Weg in den Primarlehrerberuf laut der Minderheit zudem attraktiver machen – und damit dem Lehrkräftemangel Abhilfe verschaffen.

Kommentare

User #3271 (nicht angemeldet)

Bei uns gibt eine schuhverkäuferin Französisch Unterricht ohne Kenntnisse der Sprache. Frauen helfen Frauen.

User #843 (nicht angemeldet)

sehr dumme entscheidung, so entgehen der schweiz top lehrkräfte

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