Ständerat unterstreicht Forderung nach Medikationsplan
Patientinnen und Patienten sollen einen Medikationsplan erhalten müssen, sofern sie mehrere Arzneimittel gleichzeitig einnehmen. Der Ständerat hat eine alte Forderung bekräftigt und will den Bundesrat zur Ausarbeitung einer entsprechenden Rechtsgrundlage verpflichten.
Die kleine Kammer nahm am Donnerstag eine Motion von Ständerat Hans Stöckli (SP/BE) mit 22 zu 11 Stimmen bei drei Enthaltungen an. Der Vorstoss geht an den Nationalrat.
Der Motionär möchte mit vom Bund erstellten und bewirtschafteten Medikationsplänen die Sicherheit von polymorbiden Patientinnen und Patienten erhöhen. Die sogenannte Polymedikation berge das Risiko von Nebenwirkungen und Interaktionen. Der Bundesrat solle bei der Ausarbeitung der Rechtsgrundlagen auch die Rollen, die Verantwortlichkeiten und die Finanzierung klären.
Gesundheitsminister Alain Berset unterstützte das Anliegen inhaltlich, gab aber zu bedenken, dass der Bundesrat bereits an der Arbeit sei. Bereits 2019 hatte das Parlament einen ähnlichen Vorstoss von Stöckli an die Regierung überwiesen.
Der neue Vorstoss verzögere diese Arbeiten nur, so Berset. Mit dem Ja des Ständerats könne die Vernehmlassung zu einer Umsetzungsvorlage nicht bereits Ende 2023 eröffnet werden. «Wir werden mindestens ein Jahr verlieren.»
Stöckli konterte, dass er lieber noch ein Jahr länger warte, dafür aber ein gutes Paket erwarte. So könnten beispielsweise auch Arbeiten beim elektronischen Patientendossier miteinbezogen werden.