Ständerat will bei Pflege-Ausbildungsoffensive vorwärts machen
Der Ständerat stimmt einer Gesetzesrevision zur Ausbildungsoffensive für die Pflegeberufe einstimmig zu.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ausbildungsoffensive für Pflegeberufe soll schnellstmöglich beginnen.
- Der Ständerat hat am Dienstag der Gesetzesrevision ohne Gegenstimmen zugestimmt.
- Es geht um die Umsetzung der ersten Etappe der Pflegeinitiative.
Der Ständerat will die Ausbildungsoffensive für die Pflegeberufe möglichst schnell beginnen. Als Erstrat hat er am Dienstag einer entsprechenden Gesetzesrevision ohne Gegenstimmen zugestimmt. Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerats hatte einstimmig die Annahme der insgesamt vier Vorlagen beantragt.
Dabei geht es um die Umsetzung der ersten Etappe der von Volk und Ständen angenommenen Pflegeinitiative. Die Massnahmen waren jedoch auch Teil des Gegenvorschlags zu dem Volksbegehren.
Bedarf an Pflegenden nicht gedeckt
Der Bedarf an Pflegenden sei schon heute nicht gedeckt, und er werde zunehmen, sagte Marina Carobbio Guscetti (SP/TI) namens der Kommission. Auch Hannes Germann (SVP/SH) betonte, die Situation im Pflegebereich habe sich auch nach Corona weiter zugespitzt und der Handlungsbedarf bleibe entsprechend hoch, daher solle auf die Vorlage möglichst unverändert eingetreten werden.
Bundesrat Alain Berset bestätigte, dass der Bedarf an Pflegekräften weiterhin nicht gedeckt sei, weiter zunehme und viele Pflegende den Beruf verlassen würden. Ein Drittel der Pflegekräfte in der Schweiz stamme heute bereits aus dem Ausland. In den nächsten sieben Jahren werde zudem ein beträchtlicher Teil der Beschäftigten in Rente gehen. Daher brauche es rasch Massnahmen.
Weiter in den Nationalrat
Die Vorlage sieht vor, dass sich die Kantone finanziell an den Kosten der praktischen Ausbildung in den Gesundheitseinrichtungen beteiligen und angehenden Pflegefachpersonen in Ausbildung an einer höheren Fachschule (HF) oder an einer Fachhochschule (FH) Ausbildungsbeiträge gewähren. Ein weiteres Ziel der Vorlage ist es, über Beiträge der Kantone und des Bundes die Anzahl Abschlüsse in Pflege an den HF und den FH zu erhöhen.
Die Gesamtkosten für den Bund betragen laut der vorberatenden Kommission für acht Jahre maximal 502 Millionen Franken. Das Geschäft geht in den Nationalrat.