Roaming

Ständeratskommission will keine fixe Roaming-Preisobergrenze

Keystone-SDA
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Bern,

Die Ständeratskommission argumentiert, dass sich die Schweiz international abstimmen müsse. Deswegen will sie keine Preisobergrenze bei Roaming-Gebühren.

Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter
Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (Mitte/BL) präsentierte einen Vorstoss zur Abschaffung von hohen Roaming-Gebühren bereits im Sommer 2019. Ein neuer Vorstoss droht nun ebenfalls zu scheitern. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Motion verlangt, dass der Bundesrat eine Obergrenze für Roaming-Gebühren bestimmt.
  • Die zuständige Ständeratskommission ist gegen eine solche Gesetzgebung.

Im Gegensatz zum Nationalrat sagt die zuständige Ständeratskommission Nein zu einer fixen Preisobergrenze für Roaming-Gebühren. Die Schweiz müsse sich international abstimmen, argumentiert sie.

Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerats (KVF-S) beantragt ihrem Rat ohne Gegenstimme, eine entsprechende Motion von Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (Mitte/BL) abzulehnen, wie die Parlamentsdienste am Dienstag mitteilten. Die grosse Kammer hatte den Vorstoss im Mai mit 116 zu 68 Stimmen bei 4 Enthaltungen angenommen.

Die Motion verlangt, dass der Bundesrat eine Obergrenze für Roaming-Gebühren einführt. Die Ständeratskommission geht gemäss Mitteilung mit dem Bundesrat darin einig, dass gemäss geltendem Fernmeldegesetz zwar Preisobergrenzen basierend auf internationalen Vereinbarungen festgelegt werden können. Jedoch sei ein unilateraler Beschluss durch den Bundesrat nicht wünschenswert.

Nicht die erste Niederlage

Ähnliche Anliegen zur Abschaffung überhöhter Roaming-Gebühren waren im Parlament bereits mehrmals gescheitert. Kommunikationsminister Albert Rösti sagte im Frühjahr im Nationalrat, der Bundesrat könne nicht einfach per Verordnung eine einseitige Obergrenze festlegen. Dies bestätige ein Gutachten. Zudem müssten sich ausländische Anbieter ohne internationale Vereinbarung ohnehin nicht an Schweizer Regeln halten.

Die Stiftung für Konsumentenschutz warnt immer wieder vor hohen Roaming-Gebühren. Zwar müssen sich Neukunden von Telekomanbietern gemäss einer neuen Regelung seit Sommer 2021 selber eine Limite für das Datenroaming setzen. Dennoch liefen noch immer Kunden Gefahr, mit hohen Rechnungen aus den Ferien zurückzukehren.

Anders in der EU: Dort profitieren Kundinnen und Kunden vom Wegfall der Roaming-Gebühren. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments einigten sich Ende 2021 darauf, die populären Regeln bis im Sommer 2032 zu verlängern. Somit können Personen mit ihrem Handy auf Reisen weiter zu den gleichen Kosten telefonieren, im Internet surfen oder SMS schreiben wie zu Hause.

Kommentare

User #6996 (nicht angemeldet)

Die Politiker sind nicht motiviert das Volk zu unterstützen. Sie machen bei den Anbietern die hohle Hand und sind natürlich diesen verpflichtet und nicht dem Volk das sie wählte.

User #5900 (nicht angemeldet)

Nicht erstaunt über diesen Entscheid, wenn der Kommissionspräsident Hans Wicki eine Interessensverbindung mit einem Telekomnahem Verband hat (Chance5G). Das die Lobby dann alles daran setzt, ihre hohen Margen nicht zu verlieren, ist irgendwie naheliegend.

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