SVP: Banker Thomas Matter sagt als Chef ab
Das Wichtigste in Kürze
- Thomas Matter will nicht Chef der SVP werden.
- Als Unternehmer fehle ihm die Zeit, um dem Amt gerecht zu werden, sagt er.
- Für die wählerstärkste Schweizer Partei geht die Suche nach einem Rösti-Nachfolger weiter.
Die SVP muss einen weiteren Kandidaten von der Liste streichen: Thomas Matter will ebenfalls nicht Präsident der wählerstärksten Partei der Schweiz werden. Als Grund nennt der geborene Sissacher, dass ihm als Unternehmer schlicht die Zeit dazu fehle.
Vom neuen SVP-Präsidenten werde schliesslich erwartet, dass er pausenlos auf Achse ist, die Aufgabe klar: Der neue starke Mann – oder die neue starke Frau – muss die Kantonalparteien wieder auf Vordermann bringen. «Deshalb sage ich ab als Kandidat», sagt Matter gegenüber «CH Media».
Thomas Matter arbeitet zu 50 Prozent bei der Helvetischen Bank. Dort ist er Verwaltungsratspräsident und Mehrheitsaktionär. Die restlichen 50 Prozent seiner Zeit investiert der Zürcher SVP-Nationalrat in die Politik.
Damit jedoch noch nicht genug. Der Banker ist Vater von vier Töchtern, die Jüngste ist erst elf Jahre alt. «Mir ist auch die Familie sehr wichtig», betont Matter.
Wen hat die SVP noch im Köcher?
Für die Sünneli-Partei geht die Suche also weiter. Doch langsam stellt sich die Frage: Wer kommt für das Amt überhaupt noch in Frage? Schliesslich sind die Ansprüche an den Posten hoch – und Lohn gibt es dafür keinen.
Es gibt gemäss dem Bericht viele Anzeichen dafür, dass auch Marcel Dettling absagen wird. Von vielen wurde der Nationalrat aus dem Kanton Schwyz anfangs als Favorit gehandelt. Allerdings sind seine drei Kinder sehr jung.
Auch Nationalrätin Sandra Sollberger (BL) dürfte ablehnen, erwartet man im engeren Kreis der Partei. Sie will ihr Malereigeschäft weiterführen. Auch die Obwaldner Nationalrätin Monika Rüegger sage als vierfache Mutter «eher Nein».
Noch deutlicher wird auf Anfrage von CH Media Esther Friedli: «Das steht für mich ausser Diskussion.» Schliesslich habe ihr Lebenspartner Toni Brunner die Partei bereits acht Jahre lang geführt.
Ein klares Statement gab es bis gestern einzig vom Zürcher Nationalrat Alfred Heer. Er will die Nachfolge von Alfred Rösti antreten.
Franz Grüter nun «Traumkandidat»
Bis am Freitag müssten die Kantonalparteien weitere Kandidaten melden. Damit wächst der Druck beispielsweise auf den Luzerner Nationalrat Franz Grüter.
Marcel Dettling deklariert ihn nämlich als seinen persönlichen «Traumkandidaten». Obwohl Grüter der SVP bereits einmal absagte, wird man ihn noch umzustimmen versuchen.
Franz Grüter lässt die Türe für eine Kandidatur einen Spalt weit offen. Er stehe für ein Gespräch über Optionen, damit er mithelfen könnte, zur Verfügung, sagt er. Jedoch wird es schwierig sein, ihn umzustimmen: «Ich müsste zu viel in meinem Leben preisgeben», sagt Grüter.