SVP: Eklat im Bundeshaus - Michael Graber spricht von «Skandal»
SVP-Fraktionspräsident Thomas Aeschi sorgte heute früh für einen Eklat im Bundeshaus. Auch SVP-Nationalrat Graber war dabei – jetzt spricht er.
Das Wichtigste in Kürze
- SVP-Fraktionspräsident Thomas Aeschi legte sich heute Morgen mit Bundespolizisten an.
- Ein exklusives Nau.ch-Video zeigt das Handgemenge zwischen ihm und bewaffneten Polizisten.
- Auch SVP-Nationalrat Michael Graber musste weggewiesen werden - jetzt spricht er.
Eklat im Bundeshaus! Heute Morgen kommt es zwischen SVP-Fraktionspräsident Thomas Aeschi (45) und schwer bewaffneten Bundespolizisten zu einem Handgemenge.
Ein exklusives Video von Nau.ch zeigt: Ein Bundespolizist packt Aeschi auf der breiten Treppe in die Wandelhalle am Kragen. Und drängt ihn von der Treppe weg.
Nach einigen Sekunden kommt ein zweiter Polizist hinzu, Aeschi wird von ihnen weggewiesen. Auch SVP-Nationalrat Michael Graber diskutiert vor der Treppe mit mehreren Bundespolizisten und wird von ihnen schliesslich von der Treppe weggeschoben.
Zuvor war Aeschi stur trotz Absperrung einen Teil der breiten Treppe in der Haupthalle hinuntergelaufen. Just in dem Moment, als der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk eingetroffen war. Ihm galten die ganzen Sicherheitsvorkehrungen. Also just in dem Moment, wo für den Bundessicherheitsdienst wohl die höchste Gefahrenstufe herrschte.
SVP: Graber spricht von «absolutem Skandal»
Gegenüber Nau.ch redet sich Michael Graber kurz nach dem Vorfall in Rage.
«Die Bundespolizei hat den Parlamentariern gewaltsam den Zugang zum Parlamentsgebäude verwehrt. Wir sind vom Volk gewählte Parlamentarier. Das Fedpol sagt, wir dürfen hier nicht durch. Sie haben mich und Thomas Aeschi auch körperlich berührt.»
Die Bundespolizisten seien «handgreiflich geworden», klagt SVP-Graber. Es sei ein «absoluter Skandal», wettert er weiter, «dass das Bundeshaus für solche politischen Manöver instrumentalisiert» werde.
Was ihn besonders stört: Die Polizisten hätten ihm gesagt, sie würden nur ihre Befehle befolgen. Graber holt zu einem fraglichen Vergleich aus: «Das wären die ersten, die auch im Dritten Reich gesagt hätten ‹jawoll, das machen wir›. Die nicht selbst den Kopf einschalten.»
Graber: «Nicht mehr tragbar»
Graber wütet: «Wer auch immer die politische Verantwortung dafür trägt, ist nicht mehr tragbar.» Als der Nau.ch-Journalist fragt, warum Aeschi sich physisch mit den Polizisten anlegte, meint Graber: «Das müssen Sie die Bundespolizei fragen.»
Hintergrund der Sperrung im Bundeshaus ist der Besuch des ukrainischen Parlamentspräsidenten Ruslan Stefantschuk bei seinem Amtskollegen Eric Nussbaumer (SP/BL). Die Sicherheitsvorkehrungen gleichen denen bei einem Staatsbesuch: Das Bundeshaus ist weiträumig abgeriegelt. Sogar im Bundeshaus drin sorgen Bundespolizisten mit Maschinenpistolen im Anschlag dafür, dass niemand der ukrainischen Nummer 2 zu nahe kommt.