SVP fordert Skisaison ohne Einschränkungen
Das Wichtigste in Kürze
- Österreich erwägt, Hotels und Restaurants in Skigebieten im Winter zu schliessen.
- Die SVP will alles daran setzen, dass dies in der Schweiz nicht auch passiert.
In Europa herrscht vor dem Corona-Winter allenthalben Panik. In Deutschland, Frankreich und Italien sollen die Skigebiete geschlossen bleiben. Angela Merkel & Co. pochen darauf, dass dies in ganz Europa gilt.
Die Schweiz und Österreich wollen als Wintersport-verrückte Länder allerdings einen Sonderweg fahren und das Brettern im Schnee zulassen. Nun scheint aber Österreich einzuknicken. Gemäss Medienberichten dürfen die Skigebiete zwar öffnen. Restaurants und Hotels müssten aber geschlossen bleiben.
Damit wären Skiferien für viele de facto verunmöglicht. In der Schweiz will der Bundesrat offenbar nicht so weit gehen, sieht aber Einschränkungen wie Kapazitätsobergrenzen vor. Dagegen regt sich Widerstand in den Bergkantonen – und nun auch im Parlament.
SVP will Druck auf Bundesrat erhöhen
Der Walliser SVP-Nationalrat Franz Ruppen reicht darum eine dringliche Interpellation ein. Darin stellt der dem Bundesrat ein knappes Dutzend kritische Fragen. «Ist der Bundesrat bereit, dem Druck mehrere Nachbarländer zu widerstehen und keine weiteren Covid-Verschärfungen für den Schweizer Wintersport während der kommenden Festtage zu erlassen?», so Ruppen zum Beispiel.
Ob der Bundesrat vor den Festtagen überhaupt Stellung bezieht, ist nicht sicher. Denn: Das Büro des Nationalrats, dem alle Parteien angehören, muss dazu den Vorstoss für dringlich erklären. Viel mehr könne das Parlament allerdings nicht tun, heisst es aus bürgerlichen Kreisen.
«Es geht jetzt darum, im Parlament Druck auf den Bundesrat aufzubauen, damit die Wintersaison stattfinden kann, und zwar mit Tourismus, Gondeln und Skiliften, mit Skifahren», erklärt Ruppen. Die Bergbahnen seien mit umfassenden Schutzkonzepten bestens gerüstet.
Braucht es weitere Einschränkungen für Skigebiete?
Kapazitätsbeschränkungen in Skigebieten würden zu «gesellschaftlichen Beschränkungen und vor allem zu einem enormen wirtschaftlichen Schaden für die Berggebiete» führen, ist der Walliser überzeugt.
Thomas Matter fordert bereits Lockerungen
Ein diesbezüglicher Entscheid gibt es frühstens am Freitag, wenn die nächste Bundesratssitzung stattfindet. Durchgesickert ist diesbezüglich, dass Gesundheitsminister Alain Berset weitere Einschränkungen vor Weihnachten vorsieht.
Treffen zu Hause und im Restaurant sollen auf zwei Haushalte beschränkt werden. Dafür gibt es vor allem auf rechter Seite kein Verständnis. SVP-Wirtschaftspolitiker Thomas Matter schüttelt den Kopf und sagt: «Die Zahlen sinken weiter. Dass der Bundesrat nun neue Verschärfungen angehen will, ist skandalös.»
Vielmehr gelte es nun, «über Lockerungen zu diskutieren». Weitere Verbote für die Gastronomie würden «massive Arbeitsplatzverluste zur Folge haben, ohne dass damit die Fallzahlen gesenkt werden».
Sicher ist: Der Druck auf den Bundesrat in diesen Tagen ist immens. Die Landesregierung möchte sicherstellen, dass die Situation gerade über Weihnachten und Neujahr stabil bleibt. Die Meinungen darüber, wie das sichergestellt werden soll, gehen aber weit auseinander.