SVP geht nach CO2-Statement auf Katholiken los
Die Katholiken sind «traurig» über das CO2-Desaster. Für SVP-Nationalrat Rutz ziemlich irritierend. Er fordert eine klare Trennung von Politik und Kirche.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag scheiterte das CO2-Gesetz überraschend an der Urne.
- Eine katholische Seite bezeichnet das Nein als «traurig».
- SVP-Nationalrat Rutz ist empört und fordert Zurückhaltung der Katholiken.
Das Schweizer Stimmvolk hat entschieden: Mit 51,6 Prozent wurde das CO2-Gesetz am Sonntag überraschend abgelehnt. Für die breite Allianz von ganz links bis zur FDP ein herber Rückschlag.
Balthasar Glättli, Präsident der Grünen Schweiz, spricht mit Nau.ch über das Ergebnis. Am Schluss sei der Klimaschutz der Verlierer, so der Zürcher: «Das ist etwas, was alle trifft.»
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Katholiken sind «traurig» über CO2-Niederlage
Doch nicht nur in Teilen der Politik ist die Enttäuschung gross. Auch das katholische Portal kath.ch zeigt sich «traurig» über den Entscheid. Auf ihrer offiziellen Internetseite schreiben die Katholiken: «Ein trauriges Nein, das die Klimakrise verschärft und die Schweiz schwächt». Gleich darunter folgt die Stellungnahme der Klima-Allianz.
Für den Zürcher SVP-Nationalrat Gregor Rutz ein Affront wie er gegenüber Nau.ch erklärt. Als Angehöriger der römisch-katholischen Kirche verstehe er nicht, warum sich die Kirche mit solchen Debatten beschäftigt. Stattdessen solle sie sich lieber kirchlichen Fragen widmen.

Auch Äusserungen, wonach der Abstimmungskampf mit einer «aggressiven Kampagne der Erdöl-Lobby» und mit «Extrembeispielen» oder «Falschinformationen» gewonnen wurde, entsetzen den Parlamentarier.

«Die Mehrheit der Stimmbevölkerung hatte wohl einfach genug von illegalen Aktionen wie Sachbeschädigungen an Bankgebäuden, unbewilligten Klima-Demonstrationen und der Flut an Verboten, Vorschriften und neuen Steuern», entgegnet Rutz.
SVP-Rutz verlangt Trennung von Politik und Kirche
Genau wegen solchen Aktionen ist es für Gregor Rutz unerlässlich, Politik und Kirche zu trennen. «Die Kirche kann nicht und darf nicht den politischen Kampf an sich reissen, um die möglichst gerechte Gesellschaft zu verwirklichen», erklärt der 48-Jährige mit dem Verweis auf die Enzyklika «Deus Caritas est» von Benedikt XVI.

Die gerechte Gesellschaft könnte nicht das Werk der Kirche sein, sondern müsse von der Politik geschaffen werden.