Thomas Aeschi (SVP) sauer wegen Johnson & Johnson-Impfstoff
Geht es um rasche Öffnung ist er der grösste Befürworter. Thomas Aeschi (SVP) kritisiert Bundesrat und BAG auch in deren Rolle beim Johnson & Johnson-Vakzin.
Das Wichtigste in Kürze
- Thomas Aeschi erneuert die Kritik an Bundesrat und BAG betreffend Corona-Politik.
- Das Johnson & Johnson-Vakzin nicht bestellt zu haben, sei «ein riesiger Fehler».
- Mache der Bundesrat so weiter, sei die Schweiz noch im September im Lockdown.
Wird in den letzten Wochen verbal gegen die bundesrätliche Corona-Politik geschossen, stammen die Wortmeldungen meist von der SVP. Vorderster Absender von rhetorischen Salven: Fraktionschef Thomas Aeschi.
Insbesondere auf Innenminister Berset und seine BAG-Impfchefin Nora Kronig hat sich der Zuger eingeschossen. So doppelt Aeschi heute Dienstag am Rande einer SVP-Medienkonferenz nach. «Die Fehler, die im BAG passieren, sind unglaublich. Nora Kronig ist verantwortlich für die verfehlte Beschaffungspolitik des Bundes.»
Anlass für Aeschis neuerliche Tirade ist die Zulassung für den Impfstoff von Johnson & Johnson. Diese ist für die Schweiz eigentlich nutzlos, denn das US-Vakzin wurde nicht bestellt.
«Ein riesiger Fehler», findet Aeschi. Er wisse aus zuverlässigen Quellen, dass das Unternehmen mit Schweizer Hauptsitz in Zug der Schweiz ein Angebot unterbreitet habe. Das BAG hat sich für andere Mitbewerber entschieden.
Deutschland als schlechtes Beispiel
Während der Bundesrat am letzten Freitag – wenn auch nur minim – öffnete, zieht Deutschland die Schraube hinsichtlich Ostern an. Der nördliche Nachbar geht in einen Super-Lockdown. Was sagt Thomas Aeschi dazu?
«Man darf sich nicht an den Schlechten orientieren.» Es gäbe andere Länder, die viel weiter seien. «USA, Grossbritannien, Israel, ja sogar Entwicklungsländer wie Marokko haben schon weit grössere Bevölkerungsteile geimpft als wir.»
Führe der Bundesrat seine verfehlte Politik fort, sei die Schweiz noch im September im Lockdown. Das wolle er nicht und das wolle die SVP nicht. «Deshalb treten wir dagegen an.»