Too big to fail: Wird die Mega-Bank UBS jetzt zerschlagen?
Die UBS hat die Credit Suisse geschluckt, entstanden ist eine Riesenbank. Wie ist mit ihr umzugehen? Die Politik wartet auf eine Antwort.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Credit Suisse wird von der UBS komplett übernommen, die Marke verschwindet bald.
- «Too big to fail»-Banken sind von der Politik unerwünscht, so der Tenor der Reaktionen.
- Eine Expertengruppe präsentiert heute einen Bericht zur Bankenstabilität.
Es musste so kommen, ertönte es von UBS-Chef Sergio Ermotti am Donnerstag: Die Credit Suisse wird 2025 als Marke nicht mehr existieren. Sie wird von der UBS geschluckt, Tausende Jobs fallen weg.
Entstanden ist also eine riesige Bank, die gemäss «Bloomberg» Kundengelder in der Höhe von über fünf Billionen US-Dollar verwaltet. Das ist mit grossem Risiko verbunden: Sollte die Bank wieder in eine Krise geraten, würde sich das auf das ganze Finanzsystem auswirken.
Würde die UBS aber aufgeteilt, könnte das Risiko deutlich vermindert werden, etwa mit dem Trennbankensystem. Da ist das Investment Banking organisatorisch vom Rest der Bank getrennt, Geschäfte mit hohem Risiko werden also separat getätigt.
Was sagt die Politik dazu? Nicht viel, denn es läuft eine Untersuchung vom Parlament zur Causa Credit Suisse. Die Mitte etwa sagt auf X (vormals Twitter), «ihre Schlüsse werden aufzeigen, wo gehandelt werden muss».
SVP will keine «Too big to fail»-Bank
Auf Anfrage von Nau.ch bleibt auch SVP-Fraktionspräsident Thomas Aeschi wortkarg: Die SVP wolle kein Unternehmen in der Schweiz, «das nicht Konkurs gehen kann, respektive das ‹too big to fail› ist». Sonst entstünden Anreize für das Management, Risiken einzugehen, «da der Staat respektive der Steuerzahler im Falle einer Krise eingreifen würden.»
Die FDP verweist ihrerseits auf eine Motion, die eine «Finanzplatzstrategie für die Zukunft» fordert. Risiken für den Staat aufgrund der Tätigkeit systemrelevanter Banken sollen beschränkt werden. Der Bundesrat hat die Motion am Mittwoch zur Annahme empfohlen.
Von den Sozialdemokraten ertönte der Ruf nach mehr Regulierung im Bankensektor. Dazu gehöre etwa ein Boni-Verbot und eine stärkere Aufsicht.
Heute Freitag findet eine Medienkonferenz der Expertengruppe «Bankenstabilität» statt. Die Gruppe hat für das Eidgenössische Finanzdepartement einen Bericht erstellt. Klar ist aber: Zu einer eventuellen Zerschlagung der neuen UBS will sich bisher niemand konkret äussern.