Wegen Coronavirus: Maskenverbot, Patent Ochsner und Füsse-Grüsse
Das Wichtigste in Kürze
- Die Session im Bundesparlament nimmt Fahrt auf, doch es ist ungewöhnlich ruhig.
- Wegen des Coronavirus gelten strengere Zutrittsbeschränkungen und Hygienevorschriften.
- Das sorgt bei einigen Parlamentariern für ungewöhnliche Szenen.
Maskenball in der Wandelhalle? Tanzstunde unter Parlamentariern? Revival des Patent-Ochsner-Abfallkübels? Es sind sonderbare Szenen, die sich derzeit im Bundeshaus in Bern abspielen.
Schuld daran ist das Coronavirus, das den Politiker-Alltag der National- und Ständeräte bei der aktuellen Frühlingssession ziemlich durcheinanderwirbelt.
Da ist zum Beispiel EVP-Nationalrat Nik Gugger. Weil das Händeschütteln vom Bundesrat verboten wurde, lädt er seinen SVP-Ratskollegen Roland Rino Büchel zum Tänzchen. Statt mit der Hand begrüssen sich die beiden per Fuss-Shake. Hygiene geht vor.
Für einen Sturm im Wasserglas sorgte Büchels Parteikollegin, Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher. Die Ems-Chemie-Chefin marschierte maskiert ein – obschon die diesjährige Fasnacht wegen des Coronavirus doch abgesagt wurde.
Das gefiel der Obersten Närrin, pardon, der höchsten Schweizerin allerdings gar nicht. Nationalratspräsidentin Isabelle Moret verbot Martullo-Blocher das Maskentragen kurzerhand. Diese fühlte sich wohl in ihrer Narrenfreiheit eingeschränkt. Sie liess sich dann im Vorzimmer nieder, schlich nur zum Abstimmen in den Saal – also eigentlich wie immer..
Einer findet sowohl Martullos Maske wie auch die Desinfektionsständer und Hygienevorschriften von Vater Staat übertrieben: SVP-Nationalrat Andreas Glarner geht aufs Ganze und begrüsst seine Kollegen demonstrativ mit Umarmung. Das sei spontan und nicht allzu überlegt. Es ist zu hoffen, dass das, was in den nächsten drei Wochen in den Parlamentssälen geschieht, überlegter sein wird.