Zuwanderungs-«Arena»: SVP-Matter redet sich in Rage
Das Wichtigste in Kürze
- In der gestrigen SRF-«Arena» wurde über die Begrenzungsinitative der SVP diskutiert.
- Am 27. September stimmt die Schweiz über die Initiative ab.
Am 27. September stimmt die Schweiz über die Begrenzungsinitative der SVP ab. Gestern Abend – rund 100 Tage vorher – wurde der Abstimmungskampf in der SRF-«Arena» eröffnet.
«Es ist vermutlich die wichtigste Abstimmung des Jahres», liess Moderator Sandro Brotz gleich zu Beginn der Sendung verlauten.
Bei ihm zu Gast im Studio waren SVP-Nationalrat Thomas Matter, CVP-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter, FDP-Nationalrätin Regine Sauter und SP-Nationalrat Eric Nussbaumer.
Fokus der Diskussion waren ältere Arbeitnehmende. Für diese sollen wegen der Personenfreizügigkeit weniger Jobs vorhanden bleiben, behauptet die SVP.
Entsprechend emotional startete Nationalrat Matter dann auch in die Diskussion. «Ich habe wegen der Personenfreizügigkeit Angst um meine vier Töchter», liess er gleich zu Beginn der Sendung verlauten.
«Die Schweiz verändert sich zusehends»
Wegen der Corona-Pandemie und der folgenden Arbeitslosigkeit werde der Migrationsdruck aus Italien und Frankreich massiv steigen, warnt er.
«In den letzten 13 Jahren sind bereits über eine Million Menschen ins Land eingewandert. Die Schweiz verändert sich zusehends», so der SVP-Banker.
Dann folgte er mit einem konkreten Beispiel. Eine Basler Grossfirma habe eine 58-jährige Frau entlassen. Dies angeblich wegen Restrukturierung. Sie sei dann aber durch eine 30-jährige Deutsche aus Lörrach ersetzt worden, empörte er sich.
Der Namen der Firma wollte er allerdings nicht preisgeben. Und auch in der Banker-Branche sei verbreitet, dass Mitarbeiter über 50 abgeschoben werden.
«Spricht für Überbrückungsleistungen»
Nun wurde es dem Rest der Diskussionsrunde zu bunt. «Aber das spricht ja gerade für die Überbrückungsleistungen, die Sie vorher abgelehnt haben», konterte CVP-Schneider-Schneiter.
Und SP-Nussbaumer doppelte nach: «Dann schauen sie doch als Banker, dass das nicht passiert», fordert er Matter auf. «Sie können ja eine aktive Rolle übernehmen!»
Alles in allem kam während der Diskussion in der Sendung kein Schwung auf, lieferte aber einen Blick auf das, was in den kommenden Monaten wohl die Schweizer Medien dominieren wird.