Obwohl es verboten ist, nutzen viele ihr Handy am Steuer. Neue Daten zeigen nun, dass sich Autofahrer sogar überraschend oft vom Smartphone ablenken lassen.
Ablenkung auf der Strasse ist die Unfallursache Nummer eins in der Schweiz. Bild: Pexels
Ablenkung auf der Strasse ist die Unfallursache Nummer eins in der Schweiz. Bild: Pexels
Die beliebteste App ist WhatsApp. Bild: Pixabay
Die beliebteste App ist WhatsApp. Bild: Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Mittel 41 Mal pro Stunde wischten Autofahrer über den Smartphone-Touchscreen, zeigt eine Studie finnischer Forscher.
  • Sie beobachteten drei Monate lang 30 Automobilisten und registrierten, welche Apps wie lange benutzt werden.
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Die häufigsten Unfallursachen auf Schweizer Strassen sind Ablenkung und Unaufmerksamkeit – oft weil der Blick auf dem Smartphone ruht, statt auf dem Verkehrsgeschehen. Nun haben finnische Psychologen erstmals untersucht, wie lange Autofahrer ihre Smartphones benutzen. Resultat: Pro Stunde Fahrzeit schenkten die Fahrer ihre Aufmerksamkeit bis zu vier Minuten lang dem Handy. Und sie wischten im Mittel 41 Mal pro Stunde über den Touchscreen – der intensivste Nutzer gar 481 Mal.

Dies ermittelten die Forscher, in dem sie 30 finnische Autofahrer drei Monate lang beobachteten. Dazu mussten die Probanden eine App auf ihren Smartphones installieren, die sämtliche Interaktionen registrierte, während das Auto in Bewegung war.

Zusätzlich erfasste die App mittels GPS den Standort während der Smartphone-Benutzung. So zeigte sich, dass die Testpersonen ihre Handys am häufigsten im städtischen Verkehr nutzten, nämlich fast alle fünf Minuten. Etwas seltener waren die Smartphones auf Autobahnen im Einsatz: Hier liessen die Autofahrer über acht Minuten verstreichen, bis sie ihr Smartphone wieder nutzten. Allerdings dauerte die mittlere Nutzung auf der Autobahn ganze 28 Sekunden – in dieser Zeit legt man bei Tempo 120 fast einen Kilometer zurück.

Die Forscher werteten auch aus, welche Smartphone-Funktionen die Automobilisten nutzten. Am meisten schauten diese Kontakte nach. Bei den Apps steht der Messaging-Dienst WhatsApp an erster Stelle, gefolgt von Musik-Programmen, Karten und Facebook. Auch die Dating-App Tinder nutzten einige wenige Fahrer – womöglich haben sie wenigstens mit Vollgas das nächste Schäferstündchen gefunden.

Produced by: higgs – das Magazin für alle, die es wissen wollen.

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