65 von «Sea-Watch 3» gerettete Bootsflüchtlinge dürfen in Italien an Land

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Italien,

Zwei Tage nach der Rettung von 65 Bootsflüchtlingen durch die deutsche Hilfsorganisation Sea-Watch hat Italien diesen die Erlaubnis erteilt, an Land zu gehen.

«Sea-Watch 3»
«Sea-Watch 3» - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Behörden lenken zwei Tage nach Rettungsaktion von deutscher Organisation ein.

«Die italienischen Behörden haben ihre Bereitschaft erklärt, die Familien, die an Bord waren, an Land gehen zu lassen: Kinder, Mütter und Väter», teilte Sea-Watch am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.

Das italienische Innenministerium erklärte, sieben Kinder, sieben Mütter, drei Väter sowie ein verletzter Mann seien auf der Insel Lampedusa an Land gegangen. Das zivile Rettungsschiff «Sea-Watch 3» hatte die insgesamt 65 Migranten am Mittwoch vor der Küste Libyens aus Seenot gerettet. Die Besatzung erklärte, viele der geretteten Menschen litten unter Erschöpfung, Dehydrierung und Seekrankheit. Ausserdem benötigten einige der Geretteten psychologische Betreuung.

Italiens Innenminister Matteo Salvini von der rechtsradikalen Lega hatte die «Sea-Watch 3» dennoch davor gewarnt, sich italienischem Hoheitsgewässern zu nähern. «Unsere Häfen sind und bleiben geschlossen», bekräftige er. Salvini verbietet seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr privaten Hilfsorganisationen, mit ihren Schiffen in Italien anzulegen. Der Zustand der geretteten Migranten bewog die italienischen Behörden dann aber offenbar zum Einlenken.

Im Januar musste die «Sea-Watch 3» zwölf Tage lang mit 47 Flüchtlingen an Bord auf dem Mittelmeer bleiben, weil Salvini ihnen die Anlandung verweigerte. Erst nachdem sich andere europäische Länder zur Aufnahme der Flüchtlinge bereit erklärt hatten, durften die Migranten in Sizilien an Land gehen.

Die EU hat die Rettung von Geflüchteten im Mittelmeer vorerst eingestellt. Immer wieder ertrinken Migranten im Mittelmeer beim Untergang ihrer oft nicht seetüchtigen Boote, die meisten beim Versuch der Überfahrt von Libyen in die EU. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR spricht deshalb von «der tödlichsten Meeresüberquerung der Welt».

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