Ägypten übernimmt bei Gipfel Vorsitz der Afrikanischen Union

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Äthiopien,

Bei einem Gipfel in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba hat der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi am Sonntag von Ruandas Staatschef Paul Kagame den rotierenden Vorsitz der Afrikanischen Union (AU) übernommen.

AU-Gipfelteilnehmer
AU-Gipfelteilnehmer - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Nordafrikanisches Land dürfte Fokus auf Sicherheitspolitik legen.

Nach der feierlichen Amtsübergabe zu Beginn des zweitägigen Gipfels kündigte al-Sisi für dieses Jahr ein Forum für Frieden und Entwicklung in der südägyptischen Stadt Aswan an.

Kagame hatte während seiner AU-Präsidentschaft den Fokus auf institutionelle Reformen gelegt. Bei al-Sisi wird erwartet, dass er sich stärker auf die Themen Sicherheit, Friedenserhalt und Wiederaufbau nach bewaffneten Konflikten konzentriert. Diese Themen hängen wiederum eng mit dem AU-Jahresthema «Flüchtlinge, Heimkehrer und Binnenvertriebene» zusammen.

«Der Weg ist noch weit», sagte Al-Sisi vor Staats- und Regierungschefs aus rund 50 afrikanischen Ländern mit Blick auf das AU-Ziel, «die Waffen zum Schweigen zu bringen». UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatte am Samstag in Addis Abeba hervorgehoben, dass derzeit ein «Wind der Hoffnung» über Afrika wehe. Er verwies auf friedliche Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo, Mali und Madagaskar sowie Friedensabkommen im Südsudan und in der Zentralafrikanischen Republik.

Der AU gehören 55 Staaten Afrikas an. Ihre Ziele sind die Förderung von Frieden und Stabilität sowie der Erhöhung des Lebensstandards.

Liesl Louw-Vaudran vom Institut für Sicherheitsstudien in Südafrika sagte, Ägypten wolle den AU-Vorsitz nutzen, um seine Beziehungen zum Rest des Kontinents zu vertiefen. Der nordafrikanische Staat wolle «nicht als ein Land gesehen werden, das sich nur auf die arabische Welt konzentriert», sagte die Afrika-Expertin.

Amnesty International warnte vor einer Aushöhlung der Menschenrechte durch die ägyptische AU-Präsidentschaft. Staatschef al-Sisi zeige «eine schockierende Geringschätzung für Menschenrechte», erklärte die Amnesty-Kampagnenchefin für Nordafrika, Najia Bounaim.

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