Aidshilfe kritisiert Arbeitgeber und fordert Verbot von HIV-Tests
Die Aidshilfe in Deutschland fordert ein gesetzliches Verbot von HIV-Tests im Arbeitsleben und kritisiert die Arbeitgeber, erkannte Menschen auszuschliessen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Deutsche Aidshilfe will ein gesetzliches Verbot von HIV-Test in der Arbeitswelt.
- Damit kritisieren sie das Verhalten der Arbeitgeber.
- Sie appellieren an die Bundesregierung.
Die Deutsche Aidshilfe hat ein gesetzliches Verbot von HIV-Tests im Arbeitsleben gefordert. Die Bundesregierung müsse daher Rechtssicherheit schaffen.
«Noch immer glauben manche Arbeitgebende, sie dürften Menschen mit HIV einfach ausschliessen, und fügen ihnen damit schweren Schaden zu.» Das erklärte Vorstand Sven Warminsky am Donnerstag in Berlin anlässlich des Weltaidstags.
HIV sei im Arbeitsalltag nicht übertragbar. Aufgrund der inzwischen verfügbaren Medikamente müsse eine Infektion auch die Leistungsfähigkeit im Beruf nicht mehr einschränken, betonte die Aidshilfe.
Ohnehin sei bei einer wirksamen HIV-Therapie, die heute die Regel sei, das Virus nicht mehr übertragbar. Ein Ausschluss von HIV-Infizierten sei bereits heute unzulässig und stelle eine gesetzlich verbotene Diskriminierung dar.
Gleichwohl setzten manche Arbeitgeber in Einstellungsprozessen noch immer auf HIV-Tests oder fragten nach einer etwaigen Infektion, kritisierte die Aidshilfe. Erforderlich sie daher ein «ausdrückliches Verbot» derartiger Massnahmen. «Es wird Zeit, dass Menschen, die Personalverantwortung tragen, sich nicht mehr an irrationalen Ängsten und Vorbehalten orientieren. Sondern an wissenschaftlichen Erkenntnissen», erklärte Warminsky.