Angeschossener Demonstrant in Hongkong wegen Angriffs auf Polizisten angeklagt
Am Dienstag wurde ein 18-jähriger Demonstrant von einem Hongkonger Polizisten angeschossen. Nun ist der Jugendliche angeklagt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der am Dienstag angeschossene Hongkonger Demonstrant wurde angeklagt.
- Der 18-Jährige muss sich wegen Randale und Angriffs auf Polizisten verantworten.
Wie die Polizei in der chinesischen Sonderverwaltungszone am Donnerstag mitteilte, muss sich der 18-jährige Tsang Chi Kin wegen Randale und Angriffs auf Polizisten verantworten. Dem Schüler drohen bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.
Die seit fast vier Monaten andauernden Proteste für mehr Demokratie waren am Dienstag eskaliert. Bei einer Demonstration parallel zum 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China wurde dem 18-Jährigen von einem Polizisten aus kurzer Distanz in die Brust geschossen. Der Polizist, der den Schuss abfeuerte, gab an, in Notwehr gehandelt zu haben.
Schüler wollte mit Eisenstange angreifen
Videoaufnahmen zeigen, dass Tsang den Polizisten zuvor mit einer Eisenstange angreifen wollte. Der Schüler wurde lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus gebracht, nach Behördenangaben hat sich sein Zustand inzwischen stabilisiert.
In Hongkong gibt es seit Monaten Massenproteste gegen die wachsende Einflussnahme der Regierung in Peking und die Beschneidung der Bürgerrechte. Mittlerweile richten sich die Proteste generell gegen die prochinesische Führung in Hongkong und die Einschränkung der Demokratie.
Die Hongkonger Zeitung «South China Morning Post» berichtete am Donnerstag, die Regierung plane ein Vermummungsverbot für Demonstranten. Dieses werde die pekingtreue Regierungschefin Carrie Lam am Freitag verkünden. Mit dem Tragen von Atemschutzmasken schützen sich die Demonstranten auch gegen den massiven Einsatz von Tränengas durch die Polizei.