Papst Franziskus hat bei seinem Besuch im muslimischen Golfstaat Bahrain die «Kriegstreiberei» einiger weniger Staaten angeprangert.
Papst Franziskus reist nach Bahrain
Papst Franziskus reist nach Bahrain - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Menschheit spiele «mit Feuer, mit Raketen und Bomben, mit Waffen, die Tränen und Tod verursachen», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Freitag bei einem interreligiösen Kongress in Awali.
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Mit Namen nannte der Papst zwar weder Staaten noch Machthaber, er schien aber Bezug auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu nehmen.

Ziel der besagten Mächtigen sei es, «die eigenen despotischen, imperialistischen, nationalistischen und populistischen Modelle und Visionen» durchzusetzen. Ein Grossteil der Weltbevölkerung sei derweil von Ernährungs-, Umwelt- und Pandemiekrisen betroffen. Bahrains König Hamad bin Issa Al-Chalifa forderte, den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden und ernstzunehmende Verhandlungen zu beginnen.

Dafür sprach sich auch der Grossimam der einflussreichen Universität Al-Azhar in Kairo aus. Zum Abschluss des Kongresses betonte Ahmed Mohammed al-Tajjib zudem, dass der sogenannte «Krieg gegen Ungläubige» nicht Teil des Islams sei, der Glaubens- und Meinungsfreiheit respektiere. «Auch wenn dies von einigen Anhängern derselben Religion behauptet wird».

Der Papst und Al-Tajjib kennen sich bereits von früheren Treffen. 2019 unterzeichneten die beiden in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein wichtiges Dokument zum friedlichen Zusammenleben aller Menschen.

Am Nachmittag (Ortszeit) erinnerte Franziskus bei einer Sitzung mit hochrangigen Vertretern des Islams daran, dass die Religion den Menschen Halt geben müsse. Er mahnte zum Zusammenhalt der Religionen und forderte, sich nicht von denen verleiten zu lassen, die «die Gewalt, den Krieg und das Waffengeschäft» förderten. Später betete er in der Kathedrale Unserer Lieben Frau von Arabien, einer der grössten Kirchen im arabischen Raum, für den Frieden.

Zu Beginn seiner 39. Auslandsreise verlangte der Pontifex, der meist wegen seines Knieleidens im Rollstuhl sass, Menschenrechte zu achten. Bahrain möge «ein Leuchtturm» für bessere Arbeitsbedingungen in der Region sein. In dem reichen Golfstaat leben – wie im WM-Gastgeberland Katar – viele Migranten aus Südasien, die für wenig Geld arbeiten.

Franziskus sprach sich überdies gegen die Todesstrafe aus, die in dem Königreich mit 1,5 Millionen Einwohnern weiter vollstreckt wird. Bahrain ist mehrheitlich schiitisch, das Herrscherhaus sunnitisch, was in der Vergangenheit Spannungen hervorrief. Laut Vatikan leben dort rund 80'000 Katholiken – die meisten davon Arbeitsmigranten.

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