Blinken: China muss in Ukraine-Krieg Position beziehen
Der US-Aussenminister bemängelt bei einem Treffen die Positionierung Chinas im Ukraine-Krieg. Sein chinesischer Amtskollege kontert mit Kritik an den USA.
Das Wichtigste in Kürze
- Antony Blinken hat China aufgefordert, Russland für den Ukraine-Krieg zu verurteilen.
- Der US-Aussenminister kritisierte China für die Übernahme russischer Propaganda.
- Sein Amtskollege Wang Yi kritisierte die USA seinerseits für den Umgang mit China.
US-Aussenminister Antony Blinken hat China erneut dazu aufgefordert, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verurteilen. Blinken traf sich am Rande des G2'-Aussenministertreffens in Bali mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi. Danach sagte er, China behaupte zwar, im Konflikt neutral zu sein. Blinken kritisierte, China gebe russische Propaganda wieder, schirme Moskau in internationalen Organisationen ab und beteilige sich an gemeinsamen Manövern.
Er habe Wang Yi übermittelt, dass dies ein Moment sein, in dem alle Länder der G20 aufstehen müssten.
China kritisiert die Mentalität der USA
Wang Yi schlug bei dem Treffen mit Blinken einen kritischen Ton an, wie der chinesische Staatssender CCTV berichtete. Beide Staaten stünden immer mehr Herausforderungen gegenüber, sagte der chinesische Aussenminister demnach. Wang Yi forderte die USA auf, das politische System Chinas zu respektieren und sein Kalte-Kriegs-Mentalität aufzugeben.
Washington dürfte sich nicht in innere Angelegenheiten wie die Taiwan-Frage oder Hongkong einmischen, hiess es weiter. Auch sollten die USA ihre Strafzölle zurückzunehmen, die die Vorgängerregierung um Donald Trump gegen China verhängt hatte. Zum Thema Ukraine-Krise hiess es von der chinesischen Seite lediglich, man habe dazu einen «tiefen Meinungsaustausch» geführt.