Boris Johnson bildet Regierung um - Wirtschaftsministerin geht
Der britische Premierminister Boris Johnson hat mit der Umbildung seiner Regierung begonnen. Wirtschaftsministerin Andrea Leadsom muss gehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Premierminister Boris Johnson hat mit der Umbildung seiner Regierung begonnen.
- Wirtschaftsministerin Andrea Leadsom muss gehen.
Der britische Premierminister Boris Johnson hat mit der Umbildung seiner Regierung begonnen. Wirtschaftsministerin Andrea Leadsom erklärte am Donnerstag, sie werde dem Kabinett nicht mehr angehören. Nordirland-Minister Julian Smith wurde entlassen. Smith hatte erst im Januar die politische Blockade in der britischen Provinz Nordirland aufgelöst.
Wie tief die Regierungsumbildung greift und wer den bisherigen Ministern nachfolgt, wollte Johnson im Laufe des Tages mitteilen. Er will ein Kabinett ernennen, das seine Vorstellung von Grossbritannien nach dem Brexit umsetzt und die Spaltung in seiner Konservativen Partei sowie im ganzen Land überwindet.
«Grösstes Privileg»
Leadsom teilte per Twitter mit, sie verliere ihren Ministerposten. Smith erklärte ebenfalls per Twitter, es sei das grösste Privileg gewesen, der Bevölkerung von Nordirland zu dienen.
Medienberichten zufolge hat Smith nach einem Treffen mit Johnson bestätigt, dass der Premierminister ihn entlassen hat. Smith war es gelungen, die Blockade zwischen der protestantisch-unionistischen DUP und der katholisch-republikanischen Sinn Fein zu beenden und Nordirland wieder zu einer Regierung zu verhelfen. Drei Jahre lang war die Provinz ohne eine eigene Selbstverwaltung gewesen und wurde aus London regiert.
Johnson will neue Talente fördern
Die Machtteilung der beiden Parteien ist ein wesentlicher Bestandteil des Karfreitagsabkommens von 1998, das die Gewalt in Nordirland beendete. Smith war erst im Juli zum Nordirland-Minister ernannt worden.
Bislang wurde zudem bekannt, dass Umweltministerin Theresa Villiers und Justizminister Geoffrey Cox ebenfalls ausgetauscht werden.
Aus Johnsons Büro verlautete, der Premierminister wolle neue Talente und insbesondere Frauen fördern und Posten auf der Ebene der Staatssekretäre mit ihnen besetzen. Zugleich wolle er loyale Unterstützer belohnen, die ihm zu seiner klaren Mehrheit bei der Parlamentswahl im vergangenen Jahr verholfen haben.