Brasiliens Präsident zensiert Medien «indirekt»

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Brasilien,

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro betreibt laut Reporter ohne Grenzen eine «indirekte Zensur». Journalisten werden mit Drohungen eingeschüchtert.

Jair Bolsonaro
Jair Bolsonaro, Präsident von Brasilien, nimmt eine Rede für die 75. Sitzung der Generaldebatte der Vereinten Nationen auf. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Reporter ohne Grenzen betreibt Brasiliens Präsident Bolsonaro eine indirekte Zensur.
  • Er und seine Regierung greifen Journalisten immer wieder verbal an und schüchtern sie ein.
  • Einem Journalisten drohte der Präsident sogar mit Schlägen.

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro bedroht die Pressefreiheit in seinem Land durch «indirekte Zensur». Dies berichtet die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF).

Eine «Haltung der offenen Feindseligkeit gegenüber der Presse» sei «Markenzeichen der Regierung» Bolsonaros geworden. So heisst es in dem am Dienstag veröffentlichten Quartalsbericht der Organisation. Zur Strategie der brasilianischen Regierung zählten vor allem verbale Attacken auf Journalisten.

Jair Bolsonaro
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro soll die Presse indirekt zensieren. - Keystone

In dem untersuchten Zeitraum von Juli bis September wurden demnach mehr als hundert dieser Attacken auf Journalisten gezählt. Der Bericht listet weitere Einschüchterungen von Pressevertretern auf. Unter anderem das juristische Vorgehen gegen Journalisten durch Verbündete des Präsidenten. Zudem soll einigen Journalisten der Zugang zu den Seiten der Regierung in den Online-Diensten verwehrt worden sein.

Bolsonaro drohte Journalist mit Schlägen

Als heftigsten Vorfall im vergangenen Quartal verweist RSF auf das Verhalten des Präsidenten gegenüber einem Reporter der Zeitung «O Globo». Als dieser den Präsidenten zu den Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit seiner Frau befragte, drohte Bolsonaro mit Prügel und Schlägen.

Die Regierung Bolsonaros versuche auch, die öffentliche Debatte zu manipulieren. Sie beschränke den Zugang zu Informationen und verbreite gezielt Desinformation, heisst es weiter in dem RSF-Bericht. Auf der Rangliste zur Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen belegt Brasilien derzeit Platz 107 von 180.

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