Bundesregierung blickt optimistisch auf bevorstehenden G7-Gipfel
Vor dem G7-Gipfel in Grossbritannien blickt die Bundesregierung optimistisch auf das Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen.
Das Wichtigste in Kürze
- «Stimmung ist sehr, sehr gut» - Letzter Gipfel mit Merkel.
Die Stimmung sei «sehr, sehr gut», hiess es am Donnerstag aus Regierungskreisen in Berlin. Die Termine für bilaterale Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrem letzten G7-Gipfel stünden aber noch nicht fest. Demnach ist weiter offen, ob und wann Merkel und der neue US-Präsident Joe Biden zu einem direkten Gespräch zusammenkommen könnten.
Der G7-Gipfel - der erste mit Biden - beginnt am Freitag in Carbis Bay im Südwesten Englands. In den Vorverhandlungen zur Abschlusserklärung herrsche «gute Stimmung», hiess es in Berlin. Bei vielen Themen seien sich die Teilnehmer sehr einig, «aber es gibt natürlich auch Unterschiede». Die Schwerpunkte des Gipfels lägen bei den Themen Wiederaufbau nach der Corona-Krise (Freitagnachmittag), Gesundheit (Samstagnachmittag), insbesondere der Frage der weltweiten Impffortschritte gegen das Coronavirus, und Klimaschutz (Sonntagmittag), wo im Hinblick auf die UN-Klimakonferenz in Glasgow im November Akzente gesetzt werden sollen.
Neben diesen Hauptthemen wird es den Angaben zufolge auch eine Arbeitssitzung zur Stärkung gemeinsamer demokratischer Werte geben (Sonntagmorgen). «Die Weichen sind gestellt für einen guten multilateralen Gipfel in diesem Jahr», hiess es von Regierungsseite. Der multilaterale Geist stehe wieder im Vordergrund - nach den Jahren unter Bidens Vorgänger Donald Trump, der auf Protektionismus statt Multilateralismus setzte.
Es zeichne sich eine «substanzielle» Erklärung der G7-Staaten ab, zu denen neben Deutschland und den USA der diesjährige Gastgeber Grossbritannien sowie Frankreich, Italien, Japan und Kanada gehören. Die US-Seite verknüpfe den Gipfel mit der Rückkehr der Vereinigten Staaten zum Bekenntnis zu Allianzen und Bündnissen.
Biden steht auf seiner ersten Auslandsreise als US-Präsident ein Gipfelmarathon in Europa bevor, der am Freitag mit dem dreitägigen G7-Treffen beginnt. Am Montag folgt der Nato-Gipfel, am Dienstag ein EU-USA-Gipfel, bevor der US-Präsident am Mittwoch in Genf auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin trifft.
Beim G7-Gipfel soll auch das Treffen mit Putin eine Rolle spielen. Von deutscher Seite hiess es, Biden werde Gelegenheit haben, seine Gesprächsstrategie für das Putin-Treffen mit den Vorstellungen der US-Verbündeten abzugleichen. Umgekehrt ergebe sich für die Verbündeten die Gelegenheit, ihre Überlegungen an Biden heranzutragen.
Das Treffen der Staats- und Regierungschefs ist der 15. G7- beziehungsweise G8-Gipfel in der Kanzlerschaft Merkels. Das im vergangenen Jahr in den USA geplante Treffen fand wegen der Corona-Pandemie nicht statt. 2007 und 2015 war Deutschland Gastgeber; in Heiligendamm an der Ostsee und auf Schloss Elmau in Bayern. 2022 ist Deutschland wieder an der Reihe - dann erstmals seit 2006 mit einem anderen deutschen Regierungschef oder einer anderen Regierungschefin als Merkel. Nach Cornwall wird Merkel von ihrem Ehemann Joachim Sauer begleitet.