In Montenegro hat am Sonntag die Stichwahl um das höchste Staatsamt begonnen. Rund 540'000 wahlberechtigte Bürger wurden aufgerufen.
Montenegro
Ein Mann geht in Podgorica, Montenegro, an einem Plakat vorbei, das den pro-westlichen Amtsinhaber Milo Djukanovic vor den Wahlen zeigt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Montenegro wählen 540'000 Menschen ihren neuen Präsidenten.
  • Amtsinhaber Milo Djukanovic bekam in der ersten Runde die meisten Stimmen.
  • Herausforderer Jakov Milatovic werden aber die besseren Chancen eingeräumt.
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In Montenegro hat am Sonntag die Stichwahl um das höchste Staatsamt begonnen. Rund 540'000 wahlberechtigte Bürger sind dazu aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen.

Der prowestliche Amtsinhaber Milo Djukanovic bekam in der ersten Runde vor zwei Wochen die meisten Stimmen. Seinen Herausforderer Jakov Milatovic unterstützt allerdings das gesamte proserbische Lager, das in der ersten Runde noch mit mehreren Kandidaten antrat. Aus diesem Grund werden ihm die besseren Chancen eingeräumt.

Eine Wahlniederlage würde für Djukanovic nach jahrzehntelanger Herrschaft den Verlust seiner letzten Machtposition bedeuten. Bereits vor mehr als zwei Jahren unterlag die Präsidentenpartei DPS bei der Parlamentswahl einer Koalition aus proserbischen und Reformparteien.

Bedürfnis nach neuen und unverbrauchten Personen

2006 führte Djukanovic die frühere jugoslawische Teilrepublik in die Unabhängigkeit, 2017 in die Nato. Zugleich war seine Herrschaft immer wieder auch von Korruption und Vetternwirtschaft überschattet. Weithin besteht in Montenegro ein Bedürfnis nach neuen und unverbrauchten Personen in der Politik.

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Ein Arbeiter stellt ein Wahlplakat auf, das Jakov Milatovic zeigt. - keystone

Diese Stimmungslage begünstigt den 36-jährigen Milatovic. Als Wirtschaftsminister der ersten kurzlebigen proserbischen Regierung nach 2020 errang er Popularität, indem er die Löhne erhöhte. Zugleich steht er der aus Belgrad gelenkten serbisch-orthodoxen Kirche nahe. Er bekennt sich zum angestrebten EU-Beitritt seines Landes, steht aber zugleich auch für dessen enge Anbindung an Serbien.

Der Präsident wird für fünf Jahre gewählt. Die Wahllokale schliessen um 20.00 Uhr. Mit Ergebnissen wird in den Abendstunden gerechnet.

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