In dieser Woche leiteten die US-Demokraten erste konkrete Schritte für ein mögliches Impeachment gegen Donald Trump ein. Doch wer unterstützt dieses überhaupt?
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US-Präsident Donald Trump steht unter Druck. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Für ein Impeachment braucht es 218 Stimmen im Repräsentantenhaus und 67 im Senat.
  • 221 der 235 Demokraten im Repräsentantenhaus unterstützen zurzeit das Impeachment.
  • Auch zwei republikanische Gouverneure sprachen sich für ein Verfahren aus.
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Damit die US-Demokraten Präsident Donald Trump aus dem Amt entheben können, müssen sie ganz schön hohe Hürden nehmen.

Zuerst müsste nun der Justizausschuss des Repräsentantenhauses erste Schritte einleiten. Danach könnte das Repräsentantenhaus den Präsidenten anklagen – dies wäre das offizielle Impeachment. Dafür braucht es eine einfache Mehrheit. Das entspricht 218 der 435 Sitzen dieser Kammer.

Grossteil der Demokraten für Impeachment von Donald Trump

Und diese dürfte problemlos erreicht werden – schliesslich haben die Demokraten im Repräsentantenhaus mit 235 Abgeordneten die Mehrheit. Allerdings wollen nicht alle das Impeachment unterstützen.

Nancy Pelosi
Nancy Pelosi kündigte am Dienstag an, dass die US-Demokraten erste konkrete Schritte für ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump einleiten. - dpa

Nur 221 Demokraten befürworten eine Amtsenthebung. Die 14 anderen demokratischen Abgeordneten haben sich bislang nicht öffentlich dazu bekannt.

Dass die Mehrheit der Demokraten für eine Amtsenthebung ist, ist keine Überraschung. Allerdings erklärten sich auch die ersten Republikaner offiziell zu Impeachment-Supportern.

Erste Republikaner unterstützen Amtsenthebungs-Verfahren

Phil Scott, Gouverneur aus Vermont, will ein Verfahren unterstützen. Allerdings glaubt er nicht an den Erfolg des Impeachments. Er halte es jedoch für «angemessen», dass der Kongress den kompletten Whistleblower-Bericht im Rahmen eines Amtsenthebungs-Verfahrens prüfe. Das erklärte er gegenüber der «Washington Post».

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Phil Scott, republikanischer Gouverneur aus Vermont, erklärt an einer Pressekonferenz seine Unterstützung für ein Trump-Impeachment. - Keystone

Auch Charlie Barker, Gouverneur aus Massachusetts, sprach sich für ein Verfahren aus. Er erklärte: «Es ist eine zutiefst beunruhigende Situation.» Für den Kongress sei es an diesem Punkt richtig, «sie zu untersuchen und ihr auf den Grund zu gehen».

charlie baker
Charlie Baker (m.), republikanischer Gouverneur aus Massachusetts. (Archivbild) - Keystone

Als Gouverneure können die beiden in dieser Sache jedoch nicht mitbestimmen. Daher ist dies nur ein symbolischer Akt.

Republikanische Senatoren finden es «beunruhigend»

Die Abstimmung im Repräsentantenhaus dürften die Demokraten mit oder ohne Unterstützung gewinnen. Im Senat wären sie aber dringend darauf angewiesen: Dort braucht es nämlich eine Zwei-Drittel-Mehrheit – also 67 der 100 Stimmen. Und die Republikaner haben eine kleine Mehrheit.

Damit das Verfahren erfolgreich wäre, müssten also zahlreiche republikanische Abgeordnete das Demokraten-Anliegen unterstützen. Bislang äusserten jedoch erst zwei Republikaner ernsthafte Bedenken.

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Ben Sasse, republikanischer Senator aus Nebraska, äusserte ernsthafte Bedenken wegen der Ukraine-Affäre. (Archivbild)
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Auch Mitt Romney, republikanischer Senator aus Utah, sprach von «beunruhigenden» Umständen. (Archivbild)

Die Senatoren Ben Sasse (Nebraska) und Mitt Romney (Utah) sprachen von «beunruhigenden» Umständen. Klar zu einem Impeachment von Donald Trump bekannt haben sie sich bislang aber noch nicht.

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