Donald Trump verliert in den Umfragen immer mehr an Boden. Doch in den wichtigen Swing States bleibt es ein enges Rennen mit seinem Herausforderer Joe Biden.
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Donald Trump, Präsident der USA, spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung am internationalen Flughafen Tucson im Bundesstaat Arizona. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute in zwei Wochen könnte das Präsidentschaftsrennen in den USA entschieden sein.
  • Joe Bidens nationaler Umfrage-Vorsprung beträgt rund zehn Prozent.
  • Doch in vielen Swing States zeigen die Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
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Heute in genau zwei Wochen sollte der neue Präsident der USA feststehen. Sollte. Denn: Wegen der voraussichtlich hohen Anzahl an Briefwahlstimmen könnte es viel länger dauern, bis das Endergebnis feststeht. Grund dafür sind unterschiedliche Regelungen zur Auszählung in einzelnen Bundesstaaten und logistische Probleme.

Wie CNN schreibt, sollen bereits jetzt rund 30 Millionen Menschen abgestimmt haben. Das entspricht mehr als einem Fünftel der gesamten Wahlbeteiligung bei der Präsidentschaftswahl 2016.

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Joe Biden, Präsidentschaftskandidat der Demokraten, spricht auf dem Michigan State Fairgrounds. Michigan gehört zu den umkämpften Swing States. - dpa

Das bedeutet, dass sich ein grosser Teil der Bevölkerung bereits für Donald Trump oder Joe Biden entschieden hat. Unentschlossene Wähler gibt es gemäss Experten zu diesem Zeitpunkt sowieso nur wenig. Dementsprechend lohnt sich ein Blick auf die aktuellen Umfrage-Werte.

Rückstand von Donald Trump in nationalen Umfragen nicht entscheidend

Um eine möglichst stabile Vorhersage zu machen, führt die Prognose-Plattform «FiveThirtyEight» die Ergebnisse möglichst vieler Umfrage-Institute zusammen. Dabei werden aktuelle Umfragen, jene mit vielen Teilnehmern und solche unter bereits registrierten Wählern stärker gewichtet als andere. Es wird zudem berücksichtigt, ob Umfrage-Institute in der Vergangenheit zu stark zu einer Partei tendiert haben.

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Die von «FiveThirtyEight» ausgewerteten nationalen Umfrage-Werte sehen am 19. Oktober Donald Trump bei 41,8 Prozent und Joe Biden bei 52,3 Prozent. - Screenshot «FiveThirtyEight».

Gemäss dieser Berechnung von «FiveThirtyEight» führt Joe Biden am 19. Oktober auf nationaler Ebene mit 10,5 Prozent vor Donald Trump. Doch auch vor vier Jahren lag Trump zu dieser Zeit deutlich hinter Hillary Clinton. Dennoch gewann er die Wahl – trotz weniger Gesamtstimmen – zur Überraschung vieler.

Auch wenn die verschiedenen Umfrage-Institute ihre Lehren aus den US-Wahlen 2016 gezogen haben, sind die Werte mit Vorsicht zu geniessen. Zudem zeigen nationale Umfragen nicht, wie es in den wohl entscheidenden Swing States aussieht. Das sind jene Staaten, die mal für einen Republikaner und mal für einen Demokraten stimmen. Dort holte sich Donald Trump 2016 die entscheidenden Wahlmännerstimmen für die Präsidentschaft.

Umfrage-Werte deuten auf Kopf-an-Kopf-Rennen in Swing States hin

Ein Blick auf die Umfrage-Werte in den Swing States zeigt dementsprechend ein deutlich engeres Rennen. Zu diesen zählen dieses Jahr laut CNN Arizona, Florida, Georgia, Iowa, Michigan, North Carolina, Ohio, Pennsylvania und Wisconsin. Andere zählen die langjährige Republikaner-Hochburg Texas ebenfalls dazu, ein Sieg Bidens dort wäre aber dennoch eine Riesenüberraschung.

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Im Swing State Ohio sind gemäss Umfrage-Werten Donald Trump und Joe Biden seit Monaten in etwa gleichauf. - Screenshot «FiveThirtyEight»

In diesen zehn Bundesstaaten gibt es insgesamt 177 Wahlmännerstimmen zu gewinnen, für die Wahl braucht ein Kandidat insgesamt deren 270. Aktuell liegt Donald Trump gemäss «FiveThirtyEight» nur in Texas und Ohio vorne. Doch nur in Michigan, Pennsylvania und Wisconsin liegt er demnach mehr als 4 Prozent hinter Biden.

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Die von «FiveThirtyEight» ausgewerteten Umfrage-Werte zeigen in Florida derzeit einen marginalen Rückstand von Donald Trump auf Joe Biden. - Screenshot «FiveThirtyEight»

Damit liegt Bidens Umfrage-Vorsprung in den meisten Swing States in einem unsicheren Bereich. Es handelt sich damit höchstens um knappe Rückstände, die Trump in noch rund zwei Wochen Wahlkampf durchaus wettmachen kann. Auch, wenn es dieses Jahr nur noch verhältnismässig wenige unentschlossene Wähler gibt. Dennoch könnten ebendiese wenige Stimmen in den Swing States den Unterschied ausmachen.

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