Dürre im Irak: Türkei erhöht Wassermenge im Tigris
Bei einem Treffen mit dem Ministerpräsidenten des Irak sicherte der türkische Präsident Erdogan dem Nachbarland Hilfe im Kampf gegen die Dürre zu.
Das Wichtigste in Kürze
- Der türkische Präsident Erdogan will den von einer Dürre geplagten Irak unterstützen.
- Für einen Monat soll deshalb die Wassermenge im Fluss Tigris erhöht werden.
- Beim Treffen der beiden Staatschefs ging es auch die kurdische Arbeiterpartei PKK.
Eine extreme Dürre im Irak bedroht die Ernährungssicherheit von Millionen Menschen. Die Pegelstände seiner beiden grossen Flüsse Tigris und Euphrat sind deutlich zurückgegangen. Mitverantwortlich macht die Regierung dafür auch die Türkei, wo die beiden Flüsse entspringen. Der Vorwurf lautet, die Türkei habe am Oberlauf der Flüsse Staudämme errichtet, welche das Wasser zurückhalten würden.
Nun sichert der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan dem Nachbarland Hilfe zu. Während eines Besuchs des irakischen Ministerpräsidenten Mohammed Schia al-Sudani am Dienstag versprach Erdogan: «Wir haben beschlossen, einen Monat lang die Wassermenge im Tigris zu erhöhen, um die Not des Irak zu lindern.»
Man sei sich des dringenden Wasserbedarfs des Irak bewusst, fügte der türkische Präsident bei einer Pressekonferenz hinzu. Ausserdem wies er darauf hin, dass auch die Türkei derzeit die geringsten Niederschläge seit mehr als sechs Jahrzehnten verzeichne. Der irakische Regierungschef antwortete auf Erdogans Ankündigung, er sei «im Namen des irakischen Volkes dankbar».
Thema PKK trübt Beziehungen zwischen Türkei und Irak
Al-Sudani und Erdogan sprachen zudem über die Kämpfer der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Diese finden im Nordirak Rückzugsorte – ein Thema, das die Beziehungen zwischen beiden Ländern seit Jahren trübt. Die Türkei geht im Nordirak regelmässig militärisch gegen die PKK vor. Sie und die meisten westlichen Länder stufen die PKK als «Terrororganisation» ein.
Erdogan sagte weiter, die Türkei erwarte, dass «auch unsere irakischen Brüder» ihr Land «von dieser blutigen Terrororganisation befreien». Der irakische Ministerpräsident versicherte daraufhin: «Wir werden nicht zulassen, dass der Irak zu einer Startrampe für Angriffe auf die Türkei wird.»