Dutzende Verletzte bei Protesten in Georgiens Hauptstadt Tiflis
Bei den Protesten in der georgischen Hauptstadt Tiflis sind dutzende Menschen verletzt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Forderung nach Neuwahlen in Ex-Sowjetrepublik.
Ein Berater von Regierungschef Mamuka Bachtadse sagte in der Nacht auf Freitag, 39 Polizisten und 30 Demonstranten seien in Krankenhäuser gebracht worden. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP sah, wie Krankenwagen dutzende verletzte Protestierer wegfuhren.
Aus Empörung über die Ansprache eines russischen Abgeordneten im georgischen Parlament hatten zuvor tausende Demonstranten versucht, das Parlamentsgebäude zu stürmen. Einsatzkräfte der Polizei drängten die Demonstranten zurück und setzten dabei Tränengas und Gummigeschosse ein.
Der Abgeordnete Giga Bokeria von der oppositionellen Europäischen Partei Georgiens sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Demonstranten würden Neuwahlen sowohl den Rücktritt des Parlamentspräsidenten und des Innenministers fordern.
Die Beziehungen zwischen dem pro-westlich ausgerichteten Georgien und Russland sind seit Jahren angespannt. Russland betrachtet die ehemalige Sowjetrepublik Georgien als seine Einflusssphäre. Das Bestreben Georgiens, der EU beizutreten und Nato-Mitglied zu werden, sorgt seit Jahren für Konflikte mit Russland. Diese gipfelten am 8. August 2008 in einem kurzen, aber blutigen Krieg um die von Tiflis abtrünnigen Provinzen Abchasien und Süd-Ossetien.