Erneut zahlreiche afghanische Sportlerinnen aus Kabul ausgeflogen
Das Wichtigste in Kürze
- Sport treibenden Frauen drohen nach Machtübernahme der Taliban Konsequenzen.
Fussballerinnen, Basketball-Spielerinnen und andere Sportlerinnen waren am Mittwoch unter den 369 Passagieren einer Maschine, die Kabul in Richtung Katar verlassen konnte. «Heute ist ein sehr, sehr schöner Tag für uns alle, denn nach vielen, vielen Wochen beginnt unser Treck und wir sind sehr glücklich», sagte die Basketballerin Tahera Jusofi aus Herat.
«Die Taliban-Regierung lässt uns nicht spielen und nicht arbeiten, und wir müssen das Land leider verlassen», sagte die 28-Jährige, die nach Kanada weiterreisen möchte. Während der Taliban-Herrschaft in Afghanistan von 1996 bis 2001 war Frauen jeder Sport verboten. Auch nach ihrer jüngsten Machtübernahme hatten die Islamisten angedeutet, dass Sport treibenden Frauen Konsequenzen drohen.
Zehntausende Afghanen haben aus Angst vor Repressionen durch die Taliban das Land bereits verlassen. Unter ihnen waren auch Mitglieder der Frauen-Nationalmannschaft und andere Sportlerinnen.
Katar organisiert seit dem 31. August etwa zwei Mal wöchentlich Evakuierungsflüge aus Afghanistan. Am Mittwoch waren neben den Sportlerinnen auch Staatsangehörige unter anderem aus Deutschland, Grossbritannien, Belgien, Irland, den Niederlanden, Kanada und Japan an Bord.