EU startet militärische Ausbildungsmission in Mosambik
Die Europäische Union hat offiziell ihre militärische Ausbildungsmission in Mosambik gestartet.
Das Wichtigste in Kürze
- Südostafrikanisches Land von dschihadistischer Gewalt betroffen.
«Diese Mission wird einen Beitrag zu Einsätzen zur Verteidigung Mosambiks leisten», sagte der Armeechef des südostafrikanischen Landes, Joaquim Mangrasse, am Mittwoch in der Hauptstadt Maputo vor Journalisten. Bereits seit September befinden sich 1100 Soldaten aus der EU in Mosambik. In den kommenden zwei Jahren sollen sie Schnelleinsatztruppen ausbilden.
Nach dem Ende der Ausbildung werde die mosambikanische Armee einen «Einsatzplan für die Zukunft vorbereiten», sagte Mangrasse. «Die Soldaten, die hier ausgebildet werden, werden in der Lage sein, in Einsätze zu gehen.»
Unterstützt wird Mosambik von der EU künftig auch mit nichttödlichen Waffen. Der Norden des Landes wird seit Jahren von dschihadistischer Gewalt heimgesucht. In der erdgasreichen Provinz Cabo Delgado sind bereits mehr als 3100 Soldaten aus afrikanischen Ländern sowie Europa und den USA stationiert.
Seit mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verbündete Gruppen im Jahr 2017 mit Angriffen auf Dörfer und Städte in der Region begannen, wurden mindestens 3340 Menschen getötet, mehr als 800.000 weitere wurden vertrieben.
Internationales Aufsehen erregte im März ein Angriff von Dschihadisten auf die strategisch wichtige Küstenstadt Palma, bei dem dutzende Menschen getötet wurden. In unmittelbarer Nähe von Palma bauen unter anderem der französische Ölriese Total und der US-Konzern ExxonMobil eine milliardenschwere Anlage zur Erschliessung von Flüssig-Erdgas. Wegen der Gewalt im März zog Total seine Mitarbeiter von der Anlage ab.
Mit militärischen Ausbildern sind in Mosambik auch die US-Armee und das portugiesische Militär vertreten. Mosambik war bis in die 70er Jahre portugiesische Kolonie.