Europäer und Kanada klagen vor WTO gegen US-Zollentscheidung
Das Wichtigste in Kürze
- EU und Kanada wehren sich gegen die geplanten US-Sonderzölle.
- Noch am Freitag wollen sie bei der Welthandelsorganisation WTO eine Klage einreichen.
Die EU und Kanada wollen noch am Freitag Klage gegen die US-Sonderzölle auf europäische Stahl- und Aluminiumprodukte bei der Welthandelsorganisation WTO einreichen. «Die Europäische Union muss ihre Interessen eindeutig vertreten», sagte die Aussenbeauftragte Federica Mogherini am Freitag in Brüssel. Zudem werde man zusätzliche Zölle auf eine Reihe von US-Importen erheben. Dies bedeute jedoch nicht, dass die USA «nicht unser engster Partner, Freund und Alliierter sind, das bleiben sie».
25 Prozent mehr
Die USA verhängen von diesem Freitag an Strafzölle auf die Einfuhr von Stahl und Aluminium aus der Europäischen Union sowie aus Mexiko und Kanada. Die EU-Vergeltungszölle sollen nach einer bereits bei der WTO eingereichten Liste auf US-Produkte wie Whiskey, Erdnussbutter, Motorräder, Jeans oder Tabakprodukte erhoben werden. Auch Stahlerzeugnisse, Schiffe und Boote wären betroffen. Der geplante Zusatzzollsatz auf all diese Produkte würde 25 Prozent betragen. Die Einführung könnte allerdings frühestens zum 20. Juni erfolgen.
Japan lässt Entscheid offen
Japan behält sich das noch vor. Einhellig verurteilten die Partnerländer der USA bei einer G7-Finanzministerkonferenz im kanadischen Whistler die amerikanische Entscheidung als rechtswidrig und nicht hinnehmbar.