Europarat: Lage der Migranten auf griechischen Inseln immer dramatischer

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Griechenland,

Die Lage der Flüchtlinge auf den griechischen Inseln wird nach Angaben des Europarats immer dramatischer.

Mehr als 34.000 Menschen in überfüllten Einrichtungen auf den griechischen Inseln
Mehr als 34.000 Menschen in überfüllten Einrichtungen auf den griechischen Inseln - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Menschenrechtskommissarin berichtet von verheerenden Zuständen.

Die Lage sei «explosiv» und stehe «am Rand einer Katastrophe», warnte die Menschenrechtskommissarin des Europarats, Dunja Mijatovic, am Donnerstag während eines Besuchs in der Region.

«Die Situation der Migranten, darunter Asylbewerber, auf den griechischen Ägäis-Inseln hat sich in den vergangenen zwölf Monaten dramatisch verschlechtert», sagte Mijatovic zum Ende ihres fünftägigen Besuchs. Es seien dringend Massnahmen notwendig, um den «verzweifelten Bedingungen, unter denen tausende Menschen leben», zu begegnen.

Mijatovic besuchte Flüchtlingslager auf Lesbos und Samos und in Korinth. Sie sei «entsetzt» über die unhygienischen Zustände, in denen die Asylbewerber dort leben müssten. «Auf Samos entfernen Familien Felsen, um auf steilen Hängen Platz für ihre notdürftigen Behausungen zu machen. Diese bestehen oft aus Bäumen, die sie selbst gefällt haben. Das hat nichts mehr mit Flüchtlingsaufnahme zu tun, das ist ein Kampf ums Überleben geworden», berichtete Mijatovic. Menschen müssten stundenlang für Essen und den Zugang zu Sanitäreinrichtungen anstehen, wenn diese überhaupt existierten.

Griechenland ist zuletzt erneut zum Hauptankunftsort für Asylbewerber in Europa geworden. Das Land hat grosse Probleme, die mehr als 70.000 Migranten und Flüchtlinge auf seinem Gebiet unterzubringen. Trotz regelmässiger Umsiedlungen auf das Festland leben mehr als 34.000 Menschen in den überfüllten Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln.

Die neue konservative Regierung in Athen will das Asylrecht verschärfen und im kommenden Jahr 10.000 Menschen zurück in die Türkei schicken. Das griechische Parlament wollte noch am Donnerstag ein entsprechendes Gesetz verabschieden. Mijatovic beklagte allerdings mit Blick auf die Vorlage, es gebe «Bedenken hinsichtlich der Menschenrechtslage».

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