Flüchtlinge der «Alan Kurdi» dürfen in Olbia auf Sardinien von Bord

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Italien,

133 Flüchtlinge wurden auf dem Mittelmeer durch die «Alan Kurdi» gerettet. Sie dürfen in Sardinien von Bord und sollen an europäische Länder verteilt werden.

Alan Kurdi
Die «Alan Kurdi» im September 2020. - afp

Das Wichtigste in Kürze

  • Die «Alan Kurdi» rettete 133 Flüchtlinge im Mittelmeer.
  • Nun dürfen 125 in Sardinien an Land gehen.
  • Der Grossteil der Geretteten soll auf andere europäische Länder verteilt werden.

125 gerettete Flüchtlinge an Bord der «Alan Kurdi» dürfen in Sardinien an Land gehen. Die Behörden hätten dem deutschen Rettungsschiff Olbia im Norden der italienischen Insel als sicheren Hafen zugewiesen. Dies teilte die Hilfsorganisation Sea-Eye am Donnerstag mit.

Nach Angaben des italienischen Innenministeriums soll der Grossteil der Geretteten anschliessend auf andere europäische Länder verteilt werden. Italien will 25 Personen aufnehmen.

«Alan Kurdi»
Das deutsche Rettungsschiff «Alan Kurdi». - dpa

Die Besatzung der «Alan Kurdi» hatte am Samstag 133 Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. Es hat sich auf den Weg ins französische Marseille gemacht, nachdem Malta nach mehreren Tagen keinen Anlauf-Hafen vermittelt hatte.

Von Marseille nach Sardinien

Die südfranzösische Hafenstadt Marseille hatte sich «ohne Bedingungen» bereiterklärt, die Menschen aufzunehmen. Die französische Regierung wies am Mittwoch jedoch darauf hin, dass die «Alan Kurdi» im «nächstgelegenen Hafen» anlegen müsse.

Daraufhin steuerte das Schiff mit Genehmigung der italienischen Behörden den Hafen von Arbatax auf Sardinien an. Acht Menschen waren zwischenzeitlich bereits von der italienischen Küstenwache von Bord gebracht worden.

Demonstration für Evakuierung
Tima Kurdi, Tante des im Jahr 2015 ertrunkenen Flüchtlingsjungen Alan Kurdi, spricht bei einer Demonstration eines Bündnisses für die sofortige Evakuierung aller griechischen Lager. Das Bündnis aus Pro Asyl, der Seebrücke Berlin und weiteren Gruppen fordert die Bundesregierung auf, die Aufnahmebereitschaft der Kommunen und Länder nicht länger zu blockieren. 20.09.2020, Berlin - dpa

Nach Angaben von Sea-Eye wird das Rettungsschiff voraussichtlich am Freitagmorgen um 06 Uhr Olbia erreichen. Bis Mittag sollen alle Flüchtlinge von Bord sein. Danach hofft die Besatzung der «Alan Kurdi» wieder nach Marseille zurückkehren zu können, um das Team zu wechseln.

Aufnahmepflicht liegt bei Italien oder Malta

Das im internationalen Seerecht verankerte Prinzip der Überführung von Geretteten in einen «sicheren Hafen» bedeutet in der Praxis folgendes: Bei Rettungsaktionen im zentralen Mittelmeer liegt die Aufnahmepflicht in der Regel bei Italien oder Malta liegt.

In diesem Jahr hat die Zahl der Bootsflüchtlinge im Mittelmeer deutlich zugenommen. Die Menschen versuchen überwiegend von Libyen und Tunesien aus, in die EU zu kommen. Allein aus Libyen gab es zwischen Januar und Juli gut 90 Prozent mehr versuchte Überfahrten als im ersten Halbjahr 2019.

IOM Libyen
Mitarbeiter der Internationalen Organisation für Migration (IOM) eilen einem Überlebenden eines Bootsunglücks zur Hilfe. (Archivbild) - IOM

Die Überquerung gilt als eine der gefährlichsten der Welt. Im vergangenen Jahr ertranken nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 1283 Menschen im Mittelmeer. In den vergangenen fünf Jahren gab es insgesamt mehr als 19'000 Tote.

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