Frankreich will sich Brexit-Aufschub nicht widersetzen
Frankreich will sich der Bitte Grossbritanniens um eine erneute Verschiebung des britischen EU-Austritts nicht verschliessen.

Das Wichtigste in Kürze
- Paris: Verschiebung um ein Jahr aber zu lang.
Das verlautete am Dienstag aus dem Elysée-Palast in Paris, wo Präsident Emmanuel Macron am Abend seine Amtskollegin Theresa May empfängt. Aus dem Umfeld des Präsidenten hiess es allerdings auch, eine Verschiebung um ein Jahr sei zu lang. Zudem sei eine Fristverlängerung nur mit strengen Auflagen möglich.
Paris habe sich der Idee, «eine andere Lösung (zu einem harten Brexit) zu finden, nie verschlossen», hiess es aus dem Elysée weiter. Das könne aber «nicht um jeden Preis» und nur mit «bestimmten Grenzen» geschehen. Auf die Frage nach einem konkreten Zeitrahmen hiess es lediglich, ein Jahr «scheint zu lang».
Die britische Premierministerin hatte sich am Mittag in Berlin zu Brexit-Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) getroffen. Anschliessend wollte May in Paris mit dem französischen Präsidenten über dasselbe Thema sprechen.
Theresa May hat bei der EU eine erneute Verschiebung des Brexit bis zum 30. Juni beantragt. Dem müssten alle anderen 27 EU-Staaten am Mittwoch bei einem Sondergipfel in Brüssel zustimmen. EU-Ratspräsident Donald Tusk hatte sich für einen «flexiblen» Brexit-Aufschub um ein Jahr ausgesprochen. Kommt es zu keiner Einigung, würde Grossbritannien am Freitag die EU ohne Austrittsvertrag verlassen.