Gepanzertes Fahrzeug in Caracas überrollt Demonstranten
Ein gepanzertes Militärfahrzeug ist am Dienstag in Venezuela in eine Gruppe von Demonstranten gefahren.
Das Wichtigste in Kürze
- Ministerium: Ein Soldat durch Schuss verletzt.
Das Fahrzeug überrollte in der Hauptstadt Caracas protestierende Oppositionelle vor der Luftwaffenbasis La Carlota, wie Fernsehbilder zeigten. Mehrere Demonstranten wurden dabei verletzt. Nach Regierungsangaben erlitt zudem ein Soldat nahe der Basis eine Schussverletzung.
Venezuelas Verteidigungsminister Vladimir Padrino schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, ein Oberst der Nationalgarde sei auf einer Strasse in der Nähe des Stützpunktes durch einen Schuss am Hals verletzt worden. Er machte die Oppositionsführung dafür verantwortlich.
Padrino hatte die Opposition zuvor in einer Rede an das Oberkommando der Streitkräfte vor einem Blutvergiessen gewarnt. Sie trage die Schuld für den Fall von «Gewalt, Tod oder Blutvergiessen», sagte Padrino und sicherte zugleich dem linksnationalistischen Staatschef Nicolás Maduro erneut seinen Rückhalt zu.
Der venezolanische Oppositionsführer und selbsterklärte Übergangspräsident Juan Guaidó hatte auf dem Militärstützpunkt La Carlota zuvor zu Demonstrationen aufgerufen und erklärt, er habe im Machtkampf mit Maduro die Unterstützung von Teilen der Armee erhalten. Tausende, teils mit Stöcken und Molotow-Cocktails bewaffnete Demonstranten kamen und blieben in der Nähe des Luftwaffenstützpunktes. Maduro kann sich seit Monaten vor allem wegen der Unterstützung der Armee an der Macht halten.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres rief beide Konfliktparteien zum Gewaltverzicht auf. Ein Sprecher sagte, Guterres bitte «alle Seiten um maximale Zurückhaltung». Die Beteiligten sollten «sofortige Schritte» unternehmen, um wieder Ruhe herzustellen.
Eine Gruppe von Armeeangehörigen hatte sich in Caracas gegen Staatschef Maduro gestellt und den Oppositionspolitiker Leopoldo López aus dem Hausarrest befreit. Guaidó sagte, er habe gegen Maduro nun die Unterstützung «mutiger Soldaten». Unklar war, wieviele Soldaten daran beteiligt waren. Die Regierung prangerte einen «Putschversuch» einer kleinen Gruppe an. Die Lage sei aber unter Kontrolle.