GLP-Bäumle: Trump-Selenskyj-Telefonat «positiver erster Schritt!»
Ukraine-Kenner und GLP-Nationalrat Martin Bäumle sieht die Ukraine und die USA wieder auf Kurs. Die Teil-Feuerpause sei für beide Seiten von Vorteil.
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Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj haben telefoniert.
- Ukraine-Kenner Bäumle geht davon aus, dass der Bruch zwischen den beiden gekittet wurde.
- Die Infrakstruktur-Feuerpause sei ein für beide Kriegsparteien positiver erster Schritt.
US-Präsident Donald Trump behauptet, er sei zufrieden: Er hat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert, zum ersten Mal seit dem diplomatischen Eklat zwischen den beiden. Konnte der Bruch zwischen den beiden Präsidenten tatsächlich gekittet werden?
GLP-Bäumle: «Kann davon ausgehen»
Ukraine-Kenner Martin Bäumle, Nationalrat der Grünliberalen, hat die Ereignisse genau beobachtet. Bei genauem Hinhören könne man davon ausgehen, dass man sich wieder gefunden habe. «Es wäre sehr schön, wenn es so wäre.»
I had a positive, very substantive, and frank conversation with President of the United States Donald Trump @POTUS. I thanked him for a good and productive start to the work of the Ukrainian and American teams in Jeddah on March 11—this meeting of the teams significantly helped… pic.twitter.com/JFBd5EeIkg
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) March 19, 2025
Es sei sehr wichtig, dass Selenskyj und Trump miteinander offen reden könnten. «Denn nur dann kann man lösungsorientiert vorausschauen.»
Infrastruktur-Feuerpause als ersten Schritt
Trump und Selenskyj haben offenbar vor allem über die Haltung Russlands und Putins Vorschlag für eine Teil-Waffenruhe gesprochen. So soll während 30 Tagen nicht auf Energieanlagen geschossen werden. Sofort gab es Bedenken: Der harte Winter ist in der Ukraine eh vorbei, hingegen waren in Russland vor allem Ölraffinerien Ziel von Anschlägen.

Zieht die Ukraine hier also den Kürzeren? Der Meinung von Martin Bäumle nach nicht: «Es haben wohl beide einen Vorteil, deshalb macht man diesen Vorschlag auch.» Die Infrastruktur in der Ukraine ist stark belastet, vor allem in den ländlichen Gebieten, weiss Bäumle.
«Der Sommer kommt, wo dann wieder mehr Energie gebraucht wird», gibt er zu bedenken. Als ersten Schritt wertet Bäumle eine solche Energieinfrastruktur-Feuerpause «vorsichtig positiv». Doch die Schwierigkeit werde die Überwachung sein: «Was ist eine kritische Infrastruktur für die Bevölkerung, was zählt zu den militärischen Zielen?»
Überwachung durch die USA?
Weil man Wladimir Putin nicht traue, solle die USA insbesondere die Einhaltung der Feuerpause bei AKWs garantieren. Ein schlauer Schachzug der Ukraine? «Das wird man noch sehen, die müssen das ja untereinander aushandeln», findet Martin Bäumle.
Dass die Ukraine kein Vertrauen habe in Putin, findet er verständlich. «Darum muss man jetzt schrittweise, langsam vorgehen. Vertrauen, das so kaputtgegangen ist, kann man nicht innert weniger Wochen aufbauen.»
Grundsätzlich ist er froh, dass man nur schon wieder miteinander redet und Lösungen sucht. «Offenbar gelingt es Herrn Trump, mit beiden offen zu reden.» Zu hoffen bleibe, dass es sich weiter positiv entwickle. «Denn ich glaube, wir alle wollen, dass dieser schreckliche Krieg bald endet.»