Hilfsorganisation Sea-Eye: Lage an Bord von Rettungsschiff spitzt sich zu
Die Lage an Bord des deutschen Rettungsschiffs «Alan Kurdi» spitzt sich nach Angaben der Flüchtlingshilfsorganisation Sea-Eye zu. Sechs Tage nach der Rettung von 64 Flüchtlingen vor der libyschen Küste würden Trinkwasser und Lebensmittelvorräte an Bord knapp, teilte die Organisation am Dienstag mit.

Das Wichtigste in Kürze
- Trinkwasser und Lebensmittelvorräte werden knapp.
Die Einsatzleitung an Bord habe die maltesischen Behörden informiert, dass «spätestens am Mittwoch» Nachschub benötigt werde.
Das Schiff der in Regensburg ansässigen Organisation Sea-Eye hatte die 64 Flüchtlinge am vergangenen Mittwoch vor der libyschen Küste aus einem Schlauchboot gerettet. Unter den Geretteten sind den Angaben zufolge zwölf Frauen, ein Kind und ein Baby.
Die «Alan Kurdi» sucht derzeit einen Hafen in der EU, in den sie sicher einlaufen kann. Italiens Innenminister Matteo Salvini hatte eine Aufnahme der Menschen abgelehnt und Deutschland aufgefordert, sich um das «Problem» zu kümmern. Er sieht die Zuständigkeit bei Deutschland, weil es sich um ein deutsches Schiff handelt.
Laut Sea-Eye hatte sich Italien aber bereiterklärt, zwei Kinder und deren Mütter «aus humanitären Gründen» von Bord zu bringen. Salvini zufolge lehnte die Hilfsorganisation aber eine Trennung der Familien ab.
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums hat die Bundesregierung die EU-Kommission gebeten, die Koordinierung des Falls zu übernehmen «und zu bewirken, dass das Rettungsschiff in einen sicheren Hafen einlaufen kann». Sea-Eye teilte am Dienstagmorgen mit, bis Montagabend habe «es aus Brüssel jedoch noch keine messbaren Erfolgsmeldungen» gegeben.