Hongkong verweigert Chef von Human Rights Watch die Einreise
Der Chef der NGO Human Rights Watch wollte eigentlich in Hongkong den Jahresbericht der NGO vorstellen. Doch ihm wurde die Einreise verweigert.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Chef von Human Rights Watch darf nicht nach Hongkong einreisen.
- Dies meldete er selbst auf Twitter.
Dem Chef von Human Rights Watch, Kenneth Roth, ist nach eigenen Angaben am Sonntag die Einreise nach Hongkong verweigert worden.
Roth sagte in einem Video im Onlinedienst Twitter, dass er von den Behörden am Flughafen der Finanzmetropole zurückgewiesen worden sei. Der Geschäftsführer der in New York ansässigen Menschenrechtsorganisation wollte in der seit Monaten von Protesten erschütterten chinesischen Sonderverwaltungszone den Jahresbericht von Human Rights Watch vorstellen.
Er habe gehofft, in Hongkong die «Angriffe Pekings auf die internationalen Bemühungen zur Wahrung der Menschenrechte» hervorzuheben, sagte Roth. «Die Weigerung, mich nach Hongkong einreisen zu lassen, veranschaulicht das Problem sehr deutlich.»
Chinesische Sanktionen gegen NGOs
China hatte im Dezember Sanktionen gegen US-Nichtregierungsorganisationen angekündigt, darunter auch Human Rights Watch. Der Schritt wurde als Vergeltung für ein US-Gesetz gesehen, das Demokratie-Aktivisten in Hongkong unterstützt. In den vergangenen Monaten war schon einer Reihe von kritischen Wissenschaftlern, Politikern und Aktivisten die Einreise nach Hongkong verweigert worden.
In Hongkong hatten vor knapp sieben Monaten Massenproteste gegen die pekingtreue Führung begonnen, die immer wieder in Gewalt umschlugen. Zu den zentralen Forderungen der Demokratiebewegung zählen die Freilassung der inzwischen rund 6500 festgenommenen Demonstranten, eine unabhängige Aufarbeitung der Polizeigewalt und das Recht zur freien Wahl des Regierungschefs.