Joe Biden wird mit Belästigungsvorwürfen konfrontiert
Wird er ein Problem für die demokratische Partei? Der frühere Vizepräsident Joe Biden hat nach Belästigungsvorwürfen zugesagt, sich «aufmerksamer» zu verhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Dem ehemaligen US-Vizepräsident Joe Biden wird Belästigung vorgeworfen.
- Biden will sich nach den Vorwürfen in Zukunft ändern.
Der frühere US-Vizepräsident Joe Biden hat nach Belästigungsvorwürfen zugesagt, sich in Zukunft «aufmerksamer» zu verhalten.
«Gesellschaftliche Normen verändern sich. Das verstehe ich», sagte der 76-Jährige in einem Video, das er am Mittwoch bei Twitter veröffentlichte. In der Politik sei es ihm immer darum gegangen, «Verbindungen» zu Menschen herzustellen.
«Aber ich werde in Zukunft aufmerksamer sein, wenn es darum geht, den persönlichen Raum zu respektieren», sagte Joe Biden.
Vergangene Woche hatten zwei Frauen dem einstigen Stellvertreter von Barack Obama vorgeworfen, sich ihnen gegenüber unangemessen verhalten zu haben. Die 39-jährige Politikerin Lucy Flores sagte, Biden habe ihr einen «dicken, langsamen Kuss» auf den Hinterkopf gegeben.
Wahlkampfauftritt für die demokratische Partei
Das Ganze war bei einem gemeinsamen Wahlkampfauftritt für die demokratische Partei in Nevada im Jahr 2014 passiert. Eine andere Frau berichtete, der demokratische Politiker habe sie 2009 bei einer Veranstaltung am Kopf angefasst.
Biden sagte in seinem Video, er habe in seiner politischen Laufbahn immer versucht, «eine Verbindung zu Menschen aufzubauen». «Ich denke, das ist meine Pflicht – ich schüttele Hände, ich umarme Leute», sagte Biden.
So versuche er den Menschen zu zeigen, «dass ich mich für sie interessiere und dass ich zuhöre», fügte er hinzu. Er habe nun aber «verstanden», dass sich die «Grenzen zum Schutz des persönlichen Raumes» verändert hätten.
Joe Biden war sich seines Verhaltens nicht bewusst
Am Sonntag hatte Biden noch über seinen Sprecher mitteilen lassen, dass sein Verhalten aus seiner Sicht nie unangemessen gewesen sei. In seiner politischen Laufbahn habe er unzählige «Handschläge, Umarmungen und andere Zeichen von Zuneigung» verteilt. Dabei habe er niemals geglaubt, dass er sich unangebracht verhalte.
Biden hatte bereits früher eingeräumt, seine Neigung zum Körperkontakt könne in Zeiten der #MeToo-Bewegung zum Problem werden.
Joe Biden war von 2009 bis 2017 für die demokratische Partei unter Barack Obama Vizepräsident. Er könnte im Jahr 2020 für die demokratische Partei als Präsident kandidieren. Offiziell hat sich aber noch nicht dazu geäussert.