Kernwaffentests sind «reale Bedrohung der Gegenwart»
Das Wichtigste in Kürze
- Heute ist der internationale Tag gegen Kernwaffentests.
- Global wird wieder mehr aufgerüstet
Die Umweltorganisation Greenpeace hat die deutsche Bundesregierung aufgefordert, sich eindeutig gegen Atomwaffen zu positionieren. Sie soll am heutigen Internationalen Tag gegen Kernwaffentests mitteilen, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen. Dies forderte die Organisation am Donnerstag.
«Kernwaffentests und Kernwaffen haben in den vergangenen Jahrzehnten Millionen von Todesopfern gefordert. Sie sind kein Relikt der Vergangenheit, sondern eine reale Bedrohung der Gegenwart». Dies erklärte Greenpeace-Sprecher Christoph von Lieven dazu. Er verwies auf Tests von neuen atomaren Trägersystemen verschiedener Länder in den vergangenen Wochen.
Internationales Wettrüsten und mehr Kernwaffentests
International machte zuletzt das Atomprogramm Nordkoreas Schlagzeilen. Seit Anfang August gilt zudem der INF-Vertrag nicht mehr. Dieser verbat den USA und Russland Produktion, Tests und Besitz von bestimmten ballistischen Raketen und Marschflugkörpern. Die USA hatten den Vertrag gekündigt, weil sie davon ausgehen, dass Russland ihn seit Jahren verletzt.
«Auch Deutschland ist bereits Teil eines neuen atomaren Wettrüstens. In Deutschland liegende US-amerikanische Atombomben werden voraussichtlich modernisiert. Der Bundestag prüft sogar die Möglichkeit einer deutschen Co-Finanzierung von Atomwaffen», so von Lieven. «Es ist unglaubwürdig, dass sich Bundesaussenminister Heiko Maas im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen für eine atomwaffenfreie Welt ausspricht.»