Wahlkampfauftritt mit tödlichem Ausgang in Nigeria: Bei einem Massengedränge am Ende einer Kundgebung des nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen.
Wahlkampfveranstaltung Buharis in Lagos am Samstag
Wahlkampfveranstaltung Buharis in Lagos am Samstag - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Massengedränge im Süden des Landes - Tausende Ausweisscanner verbrannt.
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Ein Sprecher der Universitätsklinik von Port Harcourt im Süden des Landes sagte am Mittwoch, «insgesamt sind 15 Leichen hereingebracht worden». Zwölf der Opfer seien Frauen, drei seien Männer, fügte er hinzu. Neun Verletzte würden noch im Krankenhaus behandelt.

Das Unglück habe sich am Dienstag in der Stadt Port Harcourt im ölreichen Bundesstaat Rivers ereignet. Medienberichten zufolge kam es nach Buharis Wahlkampfauftritt in einem Stadion zu einem Gedränge, als die Menschen durch einen verschlossenen Ausgang ins Freie gelangen wollten. Daraufhin sei Panik ausgebrochen. Menschen seien gestürzt und zu Tode getrampelt worden.

«Die von hinten haben geschoben und Druck auf die vorne ausgeübt, so dass einige Menschen auf den Boden gefallen sind und niedergetrampelt wurden», berichtete Egufe Yafugborhi von der Zeitung «Vanguard». Präsident Buhari zeigte sich nach dem Unglück «zutiefst bekümmert» und wünschte den Verletzten «baldige Genesung».

Bereits am Donnerstag waren zwei Menschen bei einer Wahlkampfveranstaltung Buharis in nordöstlichen Bundesstaat Taraba in einem Menschengedränge gestorben. Am 21. Januar wurden mehrere Menschen in der Stadt Maiduguri verletzt, als bei einem Besuch des Präsidenten ein Podest zusammenbrach.

Nigeria wählt am Samstag einen neuen Präsidenten. Der 76-jährige Staatschef Buhari strebt eine zweite Amtszeit an. Sein grösster Widersacher ist der 72-jährige Atiku Abubakar, der im vierten Anlauf auf seinen ersten Wahlsieg hofft. Parallel zum Präsidenten wird auch ein neues Parlament im bevölkerungsreichsten Land Afrikas gewählt.

Zuletzt waren die Spannungen zwischen Anhängern der Regierungspartei APC und der grössten Oppositionspartei PDP gewachsen. Bereits jetzt gibt es Vorwürfe der Wahlmanipulation.

Am Dienstagabend zerstörte ein Feuer im südöstlichen Bundesstaat Anambra tausende Geräte zur Identitätsverifizierung des nationalen Wahlkommission (Inec). Die Inec machte einen «betrunkenen Wachmann» für das Feuer verantwortlich.

Es war der dritte Brand in einem Inec-Büro in den vergangenen zwölf Tagen. Der Verlust der Ausweisscanner sei ein «Rückschlag» hiess es von Seiten der Wahlbehörde, es werde aber Ersatz beschafft. «Die Kommission bleibt zuversichtlich, dass die Wahl im Bundesstaat wie geplant stattfinden wird», sagte Festus Okoye, Leiter des Inec-Komitees für Information und Wählerbildung.

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