Kolumbien und Venezuela nehmen diplomatische Beziehungen wieder auf
Die Beziehung mit Venezuela hätte nie zerbrechen dürfen, schreibt der Botschafter von Kolumbien, Armando Benedetti, auf Twitter.
Das Wichtigste in Kürze
- Venezuela und Kolumbien nähern sich wieder an.
- Nach drei Jahren werden die diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen.
- Am Sonntag traf der kolumbianische Botschafter in Caracas ein.
Die südamerikanischen Nachbarstaaten Venezuela und Kolumbien nähern sich wieder an. Nach drei Jahren Eiszeit wollen die Länder ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufnehmen.
In Venezuelas Hauptstadt Caracas traf am Sonntag der kolumbianische Botschafter Armando Benedetti ein. Dort wurde er vom venezolanischen Vize-Aussenminister Rander Peña Ramírez willkommen geheissen. Der Botschafterposten war seit 2019 nicht mehr besetzt gewesen.
«Beziehungen hätten nie zerbrechen dürfen»
«Die Beziehungen mit Venezuela hätten niemals zerbrechen dürfen, wir sind Brüder und eine imaginäre Linie kann uns nicht trennen.» Dies erklärte Benedetti im Onlinedienst Twitter. Eine Politik, wie sie Petros rechtsgerichteter Amtsvorgänger Iván Duque gemacht habe, dürfe Kolumbien und Venezuela nicht spalten.
El Embajador de Colombia en Venezuela, @AABenedetti, presentó cartas credenciales ante el Gobierno del vecino país. Fue recibido por el presidente @NicolasMaduro, con quien habló sobre la urgencia de restablecer los lazos de amistad de manera organizada, para garantizar su éxito. pic.twitter.com/7wgHMoGeX9
— Presidencia Colombia 🇨🇴 (@infopresidencia) August 29, 2022
Venezuelas Vize-Aussenminister Peña twitterte, die beiderseitigen «historischen Verbindungen rufen uns dazu auf, für das Glück unserer Völker zusammenzuarbeiten». Sein Land entsendet Ex-Aussenminister Félix Plasencia als neuen Botschafter nach Bogotá. Die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehung mit der Entsendung von Botschaftern hatten die beiden Länder am 11. August verkündet.
Millionen Venezolaner flüchteten nach Kolumbien
In Venezuela regiert mit Präsident Nicolás Maduro ein Sozialist. 2019 erkannte Kolumbien wie viele westliche Staaten dessen Wiederwahl nicht an. Stattdessen wurde die Ausrufung von Venezuelas Oppositionschef Juan Guaidó zum neuen Präsidenten unterstützt.
In den vergangenen Jahren flüchteten etwa zwei Millionen Venezolaner nach Kolumbien. Grund dafür war unter anderem die tiefe Wirtschaftskrise.
Der neue Botschafter Benedetti hob hervor, dass mehr als acht Millionen Kolumbianer vom Handel mit Venezuela lebten. Ein Ziel sei es daher, die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern wiederzubeleben. Eine weitere Herausforderung für die beiden Nachbarn ist die Bekämpfung bewaffneter Gruppen. Diese sind an der über 2000 Kilometer langen gemeinsamen Grenze aktiv.