Kramp-Karrenbauer pocht auf Rückkehr zu ziviler Regierung in Mali
Vor dem Treffen der EU-Verteidigungsminister in Berlin an diesem Mittwoch hat Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) auf eine Stabilisierung der politischen Situation in Mali gepocht.
Das Wichtigste in Kürze
- Verteidigungsminister beraten nach Militärputsch in westafrikanischem Land.
Nach dem Militärputsch vor rund einer Woche sei es nun wichtig, dass das Land «sehr schnell» zur «konstitutionellen Lage» zurückkehre, sagte Kramp-Karrenbauer im ZDF-«Morgenmagazin». Nötig sei ein «Übergang wieder zurück in eine zivile Regierung mit Neuwahlen».
Die EU stehe in engem Austausch mit der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas, die derzeit mit den Anführern des Militärputsches über eine Rückkehr zu einer zivilen Regierung verhandle, sagte Kramp-Karrenbauer. Gemeinsam mit dem EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell wollten die EU-Verteidigungsminister darüber beraten, «wie die nächsten Schritte konkret aussehen könnten».
Die EU ist in Mali mit einer Ausbildungsmission vertreten, an der - ebenso wie an der UN-geführten Mission Minusma - auch die Bundeswehr beteiligt ist. Derzeit nehmen rund 900 Bundeswehrsoldaten und Bundespolizisten an Minusma teil. Zudem sind aktuell etwa 75 deutsche Soldaten an der EU-Ausbildungsmission beteiligt.
Auf der Agenda des EU-Verteidigungsministertreffens stehen auch die derzeitigen Spannungen zwischen den Nato-Partnern Athen und Ankara aufgrund der türkischen Gas- und Ölbohrungen im östlichen Mittelmeer. Vor Beginn des offiziellen Teils der Konferenz werde sie in bilateralen Gesprächen mit ihren Kollegen aus Zypern und Griechenland über die Lage beraten, sagte Kramp-Karrenbauer. Eine weitere Eskalation müsse verhindert werden, sagte die CDU-Chefin. Vielmehr brauche es eine «politische, vertragliche Lösung für den Streit um Erdgasvorkommen in der Region».
Seit der Entdeckung von Gasvorkommen im Mittelmeer gibt es heftigen Streit zwischen Ankara und Athen um deren Erkundung und spätere Ausbeutung. Die türkischen Bohrungen werden dabei auch von der EU scharf kritisiert.