Linnemann gegen Verknüpfung von Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur
Der künftige CDU-Vorsitzende habe die besten Chancen, Kanzlerkandidat zu werden, sagte Carsten Linnemann. Die beiden Ämter sollen jedoch nicht verknüpft werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Carsten Linnemann verteidigt seine Zurückhaltung in der Kandidatenfrage.
- Er stellt sich damit gegen viele CDU-Mitglieder, die Friedrich Merz als Nachfolger sehen.
Der Chef der CDU-Mittelstandsvereinigung, Carsten Linnemann, hat davon abgeraten, die Frage des Parteivorsitzes mit der Kanzlerkandidatur zu verbinden. Im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk (BR) sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete, der auch stellvertretender Vorsitzender seiner Fraktion ist, heute Samstag: «Ich fände es gut, wenn man das offenlassen würde.»
Natürlich habe der künftige CDU-Vorsitzende auch die besten Chancen, Kanzlerkandidat zu werden, sagte Linnemann. Er erwarte aber von jedem Bewerber um die Merkel-Nachfolge die klare Aussage, dass es da «kein Junktim, keinen direkten Zusammenhang» gebe.
Zurückhaltung bei Kandidatenfrage
In dem «Interview der Woche» des Nachrichtensenders B5 aktuell verteidigte Linnemann überdies seine Zurückhaltung in der Kandidatenfrage. «Es wird jetzt viel gesprochen über Personen, aber noch nicht über Konzepte. Und die Konzepte müssen jetzt kommen. Und das wird spannend.»
Linnemann stellt sich damit gegen andere Mitglieder der Mittelstandsvereinigung, die sich klar zugunsten des früheren Unions-Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz ausgesprochen haben. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach sagte dem BR: «Ich bin für Merz!» Christian von Stetten, Chef des Parlamentskreises Mittelstand in der Unionsfraktion, hatte im ARD-Morgenmagazin gesagt, die CDU sei «geradezu elektrisiert von dem Gedanken, dass Friedrich Merz Parteivorsitzender werden kann».