Macron nimmt die Einladung von Putin nach Russland an
Das Wichtigste in Kürze
- Emmanuel Macron hat die Einladung von Wladimir Putin angenommen.
- Er wird den Präsidenten in Russland besuchen.
- Ein genaues Datum für die Reise steht noch nicht fest.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine Einladung nach Russland von Kreml-Chef Wladimir Putin angenommen.
Macron werde wahrscheinlich noch vor Ende des Jahres nach Moskau reisen, teilte der Elysée-Palast in Paris am Freitag mit. Zuvor hatten beide Präsidenten bei einer ausführlichen Videokonferenz über den Libyen-Konflikt gesprochen.
Ein genaues Datum für die Reise stehe noch nicht fest. Der Besuch könnte «in den kommenden Monaten» oder «vor Ende des Jahres» stattfinden. Die Coronavirus-Pandemie müsse jedoch berücksichtigt werden, hiess es. Macron sei «zuversichtlich, dass Frankreich mit Russland in einer Reihe von Fragen Fortschritte machen kann».
Die Videokonferenz der beiden Staatschefs dauerte fast zwei Stunden. Inhaltlich sei es in dem Gespräch zwischen Putin und Macron auch um Libyen gegangen. Es gebe «gemeinsame Interessen bei der Stabilisierung» des nordafrikanischen Krisenlandes, hiess es aus dem Präsidentenbüro.
Macron sprach Unstimmigkeiten an
Bei der Konferenz habe Macron aber auch Unstimmigkeiten zwischen Frankreich und Russland angesprochen. Zum Beispiel den Einsatz russischer Söldner, die in Libyen unter dem Namen Wagner im Einsatz sind. Laut der Website des Kremls machte Putin Macron klar, dass er die Bedenken des französischen Präsidenten kenne. «Wir werden Ihre Vorschläge in jeder bestmöglichen Weise unterstützen», sei Putins Antwort gewesen.
Der Austausch Macrons mit Putin kommt wenige Tage, nachdem Frankreich die Türkei scharf für ihren Einsatz im Libyen-Konflikt kritisierte. Die Türkei unterstützt die von der UNO anerkannte Einheitsregierung in Tripolis im Kampf gegen die Streitkräfte des Generals Chalifa Haftar. Unter dessen Kontrolle befindet sich ein Grossteil des Südens und Ostens Libyens.
Russland hingegen unterstützt Haftar. Es wird vermutet, dass auch Frankreich den General favorisiert, obwohl Paris beteuert, neutral im Libyen-Konflikt zu sein.