Mafia

Meloni will Verfahren gegen Anti-Mafia-Journalisten Saviano fortsetzen

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Italien,

Italiens neue Regierungschefin Giorgia Meloni hat bekräftigt, an ihrer Verleumdungsklage gegen den für seine Mafia-Recherchen bekannten Journalisten Roberto Saviano festzuhalten.

Journalist Saviano und Regierungschefin Meloni
Journalist Saviano und Regierungschefin Meloni - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Autor hatte neue Regierungschefin 2020 wegen Migrationspolitik scharf angegriffen.

Sie frage das Gericht lediglich, wo die Grenze zwischen dem legitimen Recht auf Kritik, grundloser Beleidigung und Diffamierung verläuft, sagte die ultrarechte Politikerin der Tageszeitung «Corriere della Sera» mit Blick auf den vor Kurzem begonnen Prozess gegen Saviano.

Als Meloni ihre Klage einreichte, war ihre ultrarechte Partei Fratelli d'Italia noch in der Opposition. Da sie inzwischen zur Regierungschefin aufgestiegen ist, befürchten Kritiker nun einen unfairen Prozess. Meloni hingegen betonte, sie sei davon überzeugt, «dass die Angelegenheit angesichts der Gewaltenteilung unparteiisch behandelt werden wird».

Meloni wirft Saviano Diffamierung vor, weil der Autor sie in einer Fernsehsendung als «Bastard» bezeichnet hatte. Dem unter anderem für seinen Anti-Mafia-Bestseller «Gomorrha» bekannten Saviano drohen bis zu drei Jahre Haft.

In der Fernsehsendung vom Dezember 2020 ging es um die italienische Flüchtlingspolitik. Dabei kritisierte Saviano sowohl Meloni als auch den Rechtspopulisten Matteo Salvini, der nun Melonis Bündnispartner in der neuen italienischen Regierung ist.

Der Journalist machte beide Politiker indirekt für den Tod eines sechs Monate alten Babys beim Untergang eines Flüchtlingsschiffs verantwortlich und sagte: «Ich will nur zu Meloni und Salvini sagen: Ihr seid Bastarde, wie konntet Ihr»? Daraufhin zog Meloni vor Gericht, Salvini schloss sich ihr inzwischen als Nebenkläger an.

Vergangene Woche hatte der italienische Investigativreporter Emiliano Fittipaldi erklärt, Meloni habe ihn wegen Diffamierung verklagt. Der Prozess soll im Jahr 2024 beginnen.

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