Mexiko meldet starken Anstieg der Migration aus Mittelamerika
Mexiko hat einen deutlichen Anstieg der Zahl der Migranten aus Mittelamerika gemeldet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Migranten aus Mittelamerika hat in Mexiko stark zugenommen.
- Von Januar bis Ende März kamen 18 Prozent mehr Migranten über die Grenze.
- Fast 1300 von ihnen waren unbegleitete Minderjährige.
Mexiko hat einen deutlichen Anstieg der Zahl der Migranten aus Mittelamerika gemeldet. Zwischen dem 1. Januar und dem 21. März seien 31.492 Migranten ohne Papiere für Einreise oder Aufenthalt gezählt worden, die über die südmexikanische Grenze gekommen seien, teilte das mexikanische Institut für Migration (INM) am Mittwoch (Ortszeit) mit.
Dies seien rund 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Einen starken Anstieg der Migrantenzahl hatten zuvor auch die US-Behörden an der mexikanischen Grenze gemeldet. Die meisten Migranten aus Mittelamerika versuchen, über Mexiko in die USA zu gelangen.
Mexiko will Grenzen besser sichern
Bei Kontrollen auf Autobahnen, Strassen, Flughäfen und in Frachtzügen in Mexiko hätten die Behördenmitarbeiter insgesamt mehr als 3400 minderjährige Migranten entdeckt, von denen knapp über 2100 in Begleitung eines oder mehrerer Erwachsenen gewesen seien, teilte das INM weiter mit. 1300 von ihnen seien ohne ihre Eltern unterwegs gewesen und befänden sich nun in staatlichen Einrichtungen.
In der vergangenen Woche hatte Mexiko angekündigt, die Sicherheitsmassnahmen an seiner Grenze zu Guatemala zu erhöhen, um Flüchtlinge aus Mittelamerika davon abzuhalten, sich auf den Weg in die Vereinigten Staaten zu machen. Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden am 20. Januar hat sich die Zahl der zentralamerikanischen Migranten, die über Mexiko in die USA kommen, stark erhöht. Die meisten Menschen fliehen vor Armut und Gewalt in ihren Heimatländern.
Weiterreise in die USA mittels Schlepper
Laut Daten der US-Grenzschutzbehörde wurden allein im Februar 100'000 Menschen bei dem Versuch aufgehalten, illegal von Mexiko in die USA zu gelangen. Bidens Regierung gerät wegen der hohen Flüchtlingszahlen zunehmend unter Druck. Kritiker werfen Biden eine naive Einwanderungspolitik vor und beschuldigen ihn, eine «Krise» an der US-mexikanischen Grenze zu verursachen.
Am Dienstag hatte die US-Koordinatorin für die Grenze zu Mexiko, Roberta Jacobson, Migranten aufgerufen, nicht den Weg über die mexikanische Grenze in Richtung USA zu versuchen. «Kommt nicht zur Grenze. Die Grenze ist geschlossen», sagte sie in einer von der US-Botschaft in Mexiko verbreiteten Video-Botschaft. «Leute, die versuchen, illegal in die USA einzureisen, laufen Gefahr, Opfer von Kriminalität und Schleppern zu werden.»