Hamas

Militäreinsatz in Rafah: Hamas will Geiselgespräche «überdenken»

Keystone-SDA
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Israel,

Hamas warnt vor Auswirkungen des israelischen Militäreinsatzes auf Waffenruhe-Gespräche.

Rafah
Seit mehreren Monaten verhandeln Israel und die Hamas indirekt über eine befristete Waffenruhe. (Archivbild) - Abed Rahim Khatib/dpa

Angesichts des seit Wochenbeginn laufenden israelischen Militäreinsatzes in der südlichen Stadt Rafah im Gazastreifen hat die islamistische Hamas mögliche Auswirkungen auf die indirekten Gespräche über eine Waffenruhe ins Spiel gebracht. Die israelische Regierung nutze die Verhandlungen, bei denen Ägypten, Katar und die USA vermitteln, als «Feigenblatt, um Rafah und die Grenzübergänge anzugreifen und um ihren Auslöschungskrieg gegen unser Volk fortzusetzen», hiess es in einer Erklärung, die die palästinensische Organisation am Freitag veröffentlichte.

Israel hatte in der Nacht zum Dienstag einen umstrittenen Militäreinsatz gegen die Stadt an der Grenze zu Ägypten gestartet, in der sich mehr als eine Million palästinensische Binnenflüchtlinge aufhalten sollen. Bislang ging die israelische Armee vor allem in den östlichen Aussenbezirken vor und besetzte das Gebiet um den Grenzübergang, der nach Ägypten führt.

Gefahr für Flüchtlingsansammlungen?

Die grossen Flüchtlingsansammlungen und Lager waren von den Militäroperationen bisher nicht betroffen. Es herrscht allerdings die Befürchtung, dass sich dies bald ändern könnte.

Seit mehreren Monaten verhandeln Israel und die Hamas indirekt über eine befristete Waffenruhe und einen Austausch von israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen. Die israelische Seite trage nun die «volle Verantwortung», falls die Gespräche scheitern sollten, hiess es in der Hamas-Erklärung vom Freitag.

Verhandlungsstrategie auf dem Prüfstand

Die Führung der Organisation werde sich mit ihren palästinensischen Verbündeten beraten, «um unsere Verhandlungsstrategie zu überdenken».

Beobachter werteten die Erklärung als möglichen Eröffnungsschritt für einen Rückzug der Hamas aus den indirekten Gesprächen mit Israel. Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten.

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